Dax rutscht zeitweise unter 24.000 Punkte - Aroundtown bricht nach Halbjahreszahlen ein

Der dritte Verlusttag in Folge hat den Dax am Mittwoch zeitweise unter 24.000 Punkte gedrückt. Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,44 Prozent auf 24.046 Zählern aber wieder etwas über der viel beachteten runden Marke. Zudem hielt einmal mehr die als mittelfristiger Trendindikator geltende 50-Tage-Linie als Unterstützung.
Vor den nach US-Börsenschluss erwarteten Quartalszahlen des US-Halbleiterkonzerns und KI-Profiteurs Nvidia überwog bei den Anlegern die Zurückhaltung. Finanzmarktexperte Andreas Lipkow sagte: "Die Handelsimpulse sind derzeit rar gesät, und umso stärker werden die wenigen Nachrichten und Ereignisse fokussiert".
Seit Jahresbeginn steht für den deutschen Leitindex, der im Juli mit 24.639 Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte, immer noch ein Plus von fast 21 Prozent zu Buche. Damit lässt er die meisten anderen großen Börsenindizes weit hinter sich. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verabschiedete sich zur Wochenmitte 1,10 Prozent tiefer mit 30.482 Punkten.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es letztlich um 0,2 Prozent hoch. Auch der SMI in Zürich legte etwas zu, wogegen der Londoner FTSE 100 mit einem kleinen Minus schloss. In New York wiesen die wichtigsten Indizes zum europäischen Handelsende bescheidene Gewinne aus.
Commerzbank und Deutsche Bank unter Druck
Im Dax belegten Commerzbank und Deutsche Bank mit Kursabschlägen von etwa fünf und 3,4 Prozent die hintersten Plätze. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte zuvor beide Titel nach starken Kursgewinnen abgestuft. Die Papiere seien zuletzt nicht nur dem Gesamtmarkt, sondern auch der Branche deutlich vorweg gelaufen, begründete Analyst Chris Hallam den Schritt. Für den europäischen Bankensektor bleibt er aber optimistisch.
Die Anteilsscheine von Hochtief litten mit circa minus 3,3 Prozent ebenfalls unter weiteren Gewinnmitnahmen. Analyst Jens Münstermann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) strich mit Verweis auf die zuletzt gute Kursentwicklung seine Kaufempfehlung für die Aktie des Baukonzerns.
Aroundtown-Aktie bricht nach Halbjahreszahlen ein
Bei den zuletzt gut gelaufenen Aktien von Aroundtown mussten die Aktionäre einen Kursrutsch von 5,4 Prozent verkraften. Analysten attestierten dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten zwar solide Geschäftszahlen für das erste Halbjahr.
Stephanie Dossmann von Jefferies schrieb indes von einem schwächeren Betriebsgewinn (FFO), den unter anderem höhere Finanzierungskosten belastet hätten. Die Expertin wies zudem auf den Rücktritt des langjährigen Finanzchefs Ben David hin.
Dagegen stiegen die Titel des Sportwagenbauers Porsche AG um plus 0,7 Prozent. Sie profitierten von Medienberichten, wonach Oliver Blume seinen Chefposten aufgeben und sich künftig auf die Führung des Mutterkonzerns Volkswagen (VW) konzentrieren werde, wie von Investoren zuletzt verstärkt gefordert. Die VW-Titel verloren etwa 1,1 Prozent.
Für Adidas ging es um gut 0,6 Prozent bergauf. Händler verwiesen auf Geschäftszahlen des britischen Sport- und Freizeitmodekonzerns JD Sports Fashion, die an der Börse gut ankamen.
(mit Material von dpa-AFX)