6.970 ETFs: Wie soll man da bloß den richtigen finden?!

Fool.de · Uhr

Der Markt der ETFs ist inzwischen gigantisch geworden. Laut dem Statistik-Portal statista sind per Ende des letzten Börsenjahres 2019 insgesamt 6.970 Passivfonds von Fondsverwaltern verwaltet worden. Mit einem inzwischen nicht mehr milliarden-, sondern billionenschweren Volumen haben die Passivfonds definitiv so einiges an Gewicht, wenn es um extreme Marktphasen geht.

Allerdings ist das ein anderes Thema. Heute wollen wir uns eher der Frage widmen, wie man in einem so breiten und womöglich undurchsichtigen Markt das findet, was man eigentlich haben möchte. Die Auswahl jedenfalls ist mit 6.970 verschiedenen Produkten alles andere als klein. Da kann man sich als Investor durchaus so manches Mal verirren. Vor allem, wenn man es eigentlich einfach, aufwandsarm und passiv halten möchte.

Die Kernfrage: Was suchst du eigentlich?

Um sich in der ETF-Landschaft daher nicht zu verirren, sollte man möglichst am Beginn seiner Reise definieren, was man denn eigentlich möchte. Das bedeutet zunächst, dass man sich auf einen Index festlegen sollte. Welcher auch immer das sein mag.

Mit der Auswahl des jeweiligen Index fallen glücklicherweise schon mehrere Tausend Alternativen, vielleicht sogar 90 % der Auswahlmöglichkeiten weg. Wenn man bei marktbreiten Varianten bleibt, mit Sicherheit sogar noch mehr. Das erleichtert die Auswahl bereits ungemein.

Doch auch hier kann man die Auswahl mit weiterführenden Fragen noch bedeutend reduzieren. Nämlich indem man sich der Modalitäten des jeweiligen ETF bewusst wird. Und auch hier heißt die Frage ein weiteres Mal: Was will ich eigentlich?

Die grundsätzlichen vier Worte, die es im Folgenden zu berücksichtigen gilt, sind swapbasiert, vollreplizierend, ausschüttend oder thesaurierend. Vier Worte, die die Beschaffenheit des jeweiligen Passivfonds genauer definieren und die Verwendung der Dividende thematisieren (ausschüttend oder thesaurierend) oder angeben, wie der Passivfonds aufgebaut ist. Sprich, mit den Aktien in Reinkultur (vollreplizierend, manchmal auch physisch). Oder eben mit gewissen Extras (swapbasiert). Wer sich hier auf seinen Weg einschießt, der wird seine Auswahl noch einmal bedeutend reduzieren.

Und siehe da: Aus 6.970 verschiedenen Passivfonds wurden bloß noch eine gute Handvoll ähnlicher Varianten unterschiedlicher Anbieter.

Und was jetzt?

Nachdem man also den Großteil der möglichen Auswahl aussortiert hat, beginnt die Feinauswahl. Auch hier können einige kleinere Analysekriterien wie Fondsvolumen, Tracking Error und auch die Gebühren die weitere Auswahl beeinflussen. Oder einige offenkundig ungeeignete ETFs auf deiner Liste eliminieren. Häufig ist das jedoch die Phase, in der es um Kompromisse geht.

Generell lässt sich sagen, dass häufig ETFs mit einem möglichst großen Fondsvolumen besonders attraktiv sind. Der Tracking-Error ist hier gering, die Gebühren ebenfalls und das hohe Volumen dürfte verhindern, dass ein Passivfonds auf der Streichliste einer Fondsgesellschaft steht. Wer daher einmalig eine größere Summe investieren möchte, der kann solche Dinge die Auswahl entscheiden lassen.

Wer jedoch auf Sparpläne setzen möchte, der wird um Kompromisse nicht herumkommen: Je nachdem, welchen Broker du benutzt, fallen womöglich Gebühren für Sparplanausführungen von ETFs bestimmter Anbieter an. Bei anderen hingegen nicht. Da das ebenfalls ein wesentliches Kostenkriterium ist, macht es Sinn, gerade bei der Sparplanvariante auf diese Gebühren zu achten. Das führt manchmal gebührentechnisch zu einer anderen Auswahl.

Wenn du weißt, was du willst, ist es eigentlich nicht schwierig!

Die Anzahl von 6.970 ETFs mag zunächst sehr abschreckend wirken. Im Endeffekt ist diese Zahl jedoch aus dem Zusammenhang gerissen: Sobald du weißt, in welchen Index du investieren möchtest und wie dein Passivfonds strukturiert sein soll, fällt ein großer Teil bereits weg. Beziehungsweise wirst ihnen bei deinem Analyseprozess vermutlich nicht mal über den Weg laufen.

Was die engere Auswahl anbelangt: Nun, hier sind Gebühren, Fondsvolumen und das Folgen des jeweiligen Index entscheidend. Oder auch manchmal Eitelkeiten wie Gebühren bei bestimmten Anbietern und Sparplanausführungen.

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