AHK-Umfrage - Sanktionen helfen chinesischer Konkurrenz in Russland

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - China wird für deutsche Firmen in Russland ein immer stärkerer Wettbewerber.

Mehr als 82 Prozent deutscher Unternehmen gaben in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer (AHK) an, dass die Konkurrenz gestiegen sei - fast 35 Prozent sogar, dass sie "stark gestiegen" sei. "Betroffen ist vor allem der Maschinen- und Anlagebau", sagte der Vorsitzende Matthias Schepp. Ein Faktor sei, dass chinesische Produkte insgesamt besser geworden seien. "Ein zweiter Faktor sind aber die westlichen Sanktionen gegen Russland." Die Firmen würden von russischen Kunden immer wieder gefragt, ob sie die Lieferung vom Ersatzteilen auch in Zukunft garantieren könnten.

Die Mehrzahl der 120 befragten Firmen fordert eine Lockerung oder eine Abschaffung der Sanktionen. Sollten die USA zusätzliche Sanktionen gegen Unternehmen verhängen, die am Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt sind, fordern 58 Prozent der Firmen EU-Gegensanktionen gegen die USA. AHK-Präsident Reiner Seele sagte, eine Antwort müsse auf jeden Fall von der EU-Ebene kommen.

Man hoffe, den Nettozufluss deutscher Direktinvestitionen etwa auf dem Niveau des Vorjahres mit 2,3 Milliarden Euro zu halten, sagte Schepp. Der Geschäftsführer von BMW Russland, Stefan Teuchert, sagte, dass sein Unternehmen nach einem Umsatzeinbruch im April und Mai damit rechne, "ab Juli wieder auf das ursprüngliche Planungsniveau zu kommen".

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