Amazon- und Paypal-Klon Mercadolibre: Diese Quartalszahlen offenbaren (noch immer) eine wachstumsstarke Zukunft!

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bereits des Öfteren habe ich auf die Vorzüge der lateinamerikanischen Wachstumsgeschichte Mercadolibre hingewiesen. Wenn man die Aktie schnell beschreiben möchte, so wäre wohl ein Mix aus Amazon und Paypal angemessen. Denn im Endeffekt sind es die beiden Megatrends des E-Commerce und der Bezahldienstleistungen, die diese spannende Wachstumsgeschichte derzeit bedient.

Nun hat Mercadolibre frische Quartalszahlen präsentiert und … die Investoren enttäuscht. Zumindest im Nachgang und im Späthandel ging es zunächst mit der Aktie bergab.

In meinen Augen gab es zwar bei diesen Zahlen so einige Schwächen, grundsätzlich zeigt sich hier jedoch ein anderes Bild. Nämlich das einer noch immer intakten Wachstumsgeschichte mit einem langfristig denkenden Management. Lass uns das im Folgenden mal etwas näher inspizieren.

Der Foolishe Blick auf die Zahlen

Wie gesagt, grundsätzlich gab es im Zahlenwerk von Mercadolibre einige Schwächen. Die möglicherweise größte Baustelle, die Investoren dabei verärgert hat, dürften wohl die höher als erwarteten Verluste gewesen sein, wobei die Lateinamerikaner netto einen Verlust in Höhe von 63 Mio. US-Dollar ausweisen mussten. Das ist nicht bloß mehr gewesen als im Vorjahr, sondern möglicherweise auch etwas weiter davon entfernt, an die Profitabilität heranzureichen.

Wobei es für diese Entwicklung gewisse Gründe gegeben hat. Wie das Management im Rahmen dieses Zahlenwerks erläutert hat, investiere das Unternehmen weiterhin in die Zukunft und hat unter anderem mehr für Werbung ausgegeben, um das Wachstum zu stärken. Ein durchaus langfristiger Gedanke, wobei sich in den kommenden Quartalen zeigen wird, ob dieses Kalkül aufgegangen ist.

Rein fundamental und nicht ergebnisseitig betrachtet ist das vierte Quartal jedoch erneut sehr stark gewesen. Das Gross Merchandise Volume im E-Commerce stieg im Jahresvergleich um 39,7 % auf währungsbereinigter Basis auf 3,9 Mrd. US-Dollar. Zudem konnten die Umsätze ebenfalls auf währungsbereinigter Basis um 84,4 % auf 674,3 Mio. US-Dollar zulegen. Grundsätzlich ein starkes Wachstum für den lateinamerikanischen E-Commerce-Akteur und Bezahldienstleister.

Auch das Payment Volume, also das abgewickelte Transaktionsvolumen, bei Mercado Pago stieg erneut kräftig im Jahresvergleich um 98,5 %, wobei bereits 8,7 Mrd. US-Dollar abgewickelt worden sind. Damit wird dieses Segment immer stärker, wobei wir uns das im Folgenden mal etwas näher ansehen wollen.

Die Dynamik von Mercado Pago ist besonders beeindruckend!

Während die grundlegende Wachstumsgeschichte der beiden Megatrends daher noch immer intakt ist und Mercadolibre im E-Commerce inzwischen eine stabile und wachsende Säule erreicht hat, ist es unterm Strich der Zahlungsdienstleister, der in meinen Augen ein besonderes Augenmerk verdient hat.

Nicht bloß, dass hier ein besonders starkes und auf Konzernsicht outperformendes Wachstum beobachtet werden kann. Nein, dieser Geschäftsbereich, der eigentlich mal als Hilfestellung für den E-Commerce gedacht gewesen ist, entwickelt auch weiterhin eine eigene Dynamik und wird vermutlich immer weiter ein eigenständiger Geschäftsbereich.

Wie sehr eine solche Entwicklung bereits heute zu beobachten ist, zeigt in meinen Augen eine Zahl besonders stark, nämlich die des Off-Platform Total Payment Volume. Im letzten Quartal betrug dieses 4,7 Mrd. US-Dollar, wobei inzwischen 209,4 Mio. Bezahlungen über Mercado Pago abgewickelt worden sind, die nichts mit dem E-Commerce von Mercadolibre zu tun gehabt haben. Mit einem Anteil von über 50 % rein mengenmäßig an einem gesamten Bezahlvolumen von 8,7 Mrd. US-Dollar pro Quartal können wir hier inzwischen von einem eigenständigen Bereich sprechen.

Mercadolibre hat daher im letzten Quartal womöglich weiterhin die Trennung von E-Commerce und Bezahldienstleister vollzogen und besitzt nun zwei unabhängige Geschäftsmodelle, die auch separat voneinander funktionieren. Wobei sich diese natürlich auch ergänzen, so wie es ursprünglich einmal Sinn der Sache gewesen ist.

Vergiss den Verlust: Die Megatrends zählen!

Als Investor kann man sich einerseits damit aufhalten, dass die aktuellen Zahlen nicht ganz die Erwartungshaltungen getroffen haben. Vor allem, was den Nettogewinn angeht, sind einige möglicherweise enttäuscht.

Für mich ist das jedoch der falsche Ansatz, vermutlich sogar zu kurzfristig gedacht. Gerade mit diesem Zahlenwerk hat Mercadolibre schließlich gezeigt, dass das Wachstum sowohl im E-Commerce als auch im Bereich der Bezahldienstleistungen noch immer intakt ist und die Ausrichtung hin zu zwei separaten Geschäftseinheiten erst begonnen hat.

Das dürfte künftig nicht bloß zu zwei Megatrendbereichen führen, die es im Auge zu behalten gilt, sondern zu einem doppelten Wachstumspotenzial in den beiden führenden und wachstumsstarken Märkten.

Kanadas Antwort auf Amazon.com!

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Vincent besitzt Aktien von Mercadolibre. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, MercadoLibre und PayPal Holdings.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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