Compugroup: Anlegern gefällt der Ausblick auf 2021 überhaupt nicht – Aktie bekommt charttechnisch erneut Schlagseite

onvista · Uhr

Der Ausblick für die Geschäfte in 2021, den Compugroup heute veröffentlicht hat, ist von den Anlegern nicht gut angenommen worden. Die Aktie musste im bisherigen Handelsverlauf 10 Prozent einbüßen und hat damit auch deutliche charttechnische Schlagseite bekommen.

Mit dem Kursverlust sind die Aktien unter die 21-Tage- und die 50-Tage-Linie für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend gefallen und nehmen mit im Tief 72,90 Euro zudem Kurs auf die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt und derzeit bei knapp über 71 Euro verläuft. Von ihrem Rekordhoch von 85 Euro aus dem November sind die Titel inzwischen ein gutes Stück weg.

Zahlen schlechter als erwartet

Zwar rechnet der auf Arztpraxen und Apotheken fokussierte Software-Hersteller mit einem stärkeren Wachstum im kommenden Jahr, doch die damit verbundenen Investitionen gehen auf die Marge. Daher wird zugleich mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet. Das ist laut einem Börsianer deutlich weniger als Analysten im Mittel erwartet hatten.

Analyst Knut Woller von der Baader Bank gab zu bedenken, dass in den Markterartungen für das Ebitda der unlängst angekündigte Zukauf der US-Gesellschaft eMDs noch nicht berücksichtigt und daher die Enttäuschung umso größer sei. Er beließ seine Einstufung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 71 Euro.

Analysten sehen nur noch begrenztes Kurspotenzial

Das Analysehaus Warburg Research zog nach den neuesten Meldungen der Compugroup die Konsequenzen, indem es seine Kaufempfehlung strich und nur noch zum Halten der Aktien rät. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven seien zwar intakt und das Unternehmen sollte weiterhin von der Digitalisierung des Gesundheitswesens profitieren, erklärte Analyst Andreas Wolf. Allerdings sei das Kurspotenzial mittlerweile begrenzt und der Gewinnausblick impliziere eine eher träge Entwicklung 2021. Umschichtungen durch Investoren weg von Aktien, die während der Corona-Krise robust gewesen seien hin zu bislang weniger gut gelaufenen Titeln etwa aus der „Old Ecomomy“ könnte zur Kurskonsolidierung beitragen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Itzchaz / Shutterstock.com

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