Daimler/Volvo-Tochter Cellcentric startet Produktion 2025

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Das Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Volvo für Lkw-Brennstoffzellenantriebe Cellcentric will 2025 mit der Produktion loslegen.

Damit werde das Vorhaben gemeinsam beschleunigt, erklärten Daimler Truck und Volvo am Donnerstag. Die Unternehmen hatten sich vor rund einem Jahr zusammengetan, um Brennstoffzellensysteme für Schwerlaster sowie für stationäre Anwendungen zu entwickeln. Mit ihren Lkw-Modellen sind Daimler und Volvo aber weiterhin Konkurrenten. So will der Stuttgarter Weltmarktführer bis 2027 ein komplettes Angebot emissionsfreier Nutzfahrzeuge auf den Markt bringen - vom kleinen Laster mit Batterieantrieb bis zum Brennstoffzellen-Schwerlaster.

Über den Standort von Cellcentric soll im kommenden Jahr entschieden werden, erklärten die Unternehmen weiter. In Esslingen bei Stuttgart werde bereits eine Vorserienproduktion vorbereitet. Auch eine Prototypenfertigung laufe bereits. Mehr als 300 Experten arbeiteten daran in Deutschland und Kanada. Cellcentric hat das Ziel, einer der weltweit führenden Hersteller von Brennstoffzellensystemen zu werden. Auch der weltweit größte Autozulieferer Bosch baut die Fertigung von Brennstoffzellenantrieben für Lastwagen auf und will in einigen Jahren serienreife Produkte anbieten.

Die Lkw-Hersteller handeln unter klimapolitischem Druck. Bei Lastwagen müssen ähnlich wie bei Pkw nach Vorgaben der EU zur Eindämmung von Treibhausgas die CO2-Emissionen sinken als Beitrag zum Klimaschutzziel der CO2-Neutralität Europas bis 2050. Problem bei den Motoren, die mit Strom aus Wasserstoff fahren, sind die noch immer viel höheren Kosten im Vergleich zu Dieselmotoren. Daimler hatte vor einem Jahr deshalb erst Mitte der 2030er Jahre mit großen Stückzahlen gerechnet. Die Lkw-Bauer forderten erneut einen "politischen Rahmen", der Nachfrage und Wirtschaftlichkeit sicherstellen müsste. Dieser müsse Anreize für CO2-neutrale Technologien setzen und niedrigere Steuern auf Basis des CO2-Gehalts erheben. Auch bei der Ladeinfrastruktur hapert es noch.

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