Dax balanciert auf der 12.000 Punkte Linie – Anleger zwischen Hoffen und Bangen

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Der Dax kann sich nach seinem Kursrutsch vorerst wieder über der Marke von 12.000 Punkten stabilisieren. Momentan notiert er mit einem Plus von etwa 0,9 Prozent bei 12.080 Punkten.

„Wir scheinen an einem Scheideweg angekommen zu sein“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Entweder gehe es bald erneut deutlich abwärts oder der Rücksetzer vom Donnerstag sei eine normale Pause vor der Wiederaufnahme des Aufwärtstrends. „Ich neige Ersterem zu.“

Analyst Charalambos Pissouros vom Brokerhaus JFD setzt dagegen auf eine Fortsetzung der im Grunde seit März anhaltenden Rally. „So lange die Regierungen ihre Pandemie-Restriktionen lockern und die Konjunkturdaten signalisieren, dass das Schlimmste hinter uns liegt, betrachten wir den jüngsten Rücksetzer als Korrektur.“

Die Impulse seien derzeit eher rar, es liege nun an der Handelsentwicklung in den USA, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Die Wall Street wird nach ihren hohen Vortagesverlusten am Freitag noch immer klar im Plus erwartet, allerdings bröckelten auch hier die Futures zuletzt etwas ab. „Vor dem Wochenende wird kein Investor den Sprung ins kalte Wasser wagen. Wer positioniert ist, bleibt es, und wer bisher an der Seitenlinie stand versucht die Kursrücksetzer zu nutzen“, so Lipkow.

Anleger zwischen Hoffen und Bangen

„Das Kräftemessen zwischen den von den Zentralbanken bereitgestellten Liquiditätsschüben und rezessiven Fundamentaldaten dürfte sich in den nächsten Monaten fortsetzen“, prognostizierte Mark Dowding, Chef-Anleger des Vermögensverwalters BlueBay. Selbst bei einer schleppenden Konjunkturerholung verhinderten die billionenschweren Geldspritzen größere Kursrücksetzer der Börsen.

Einige Investoren gingen auf Nummer sicher und deckten sich mit Gold ein. Die „Antikrisen-Währung“ verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1737,33 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der düstere Konjunkturausblick der US-Notenbank vom Mittwoch wirke noch nach, sagte Analyst Peter Fertig vom Analysehaus Quantitative Commodity Research. Außerdem herrsche weiterhin Furcht vor einer zweiten Corona-Infektionswelle.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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