Dax: Index-Radar-Analysten sehen Leitindex noch nicht in großer Gefahr – Stabilisierungszone bei spätestens 11.200 Punkten im Blick

onvista · Uhr

Nach der herben Bauchlandung am Donnerstag ist der Dax heute in einen volatilen Handel gestartet und konnte in den ersten Handelsstunden bereits zwei Mal die Marke von 12.000 Punkten wieder tangieren. Es gilt nun, die runde Marke wieder zurückzuerobern.

Hatte der Dax noch zu Wochenbeginn die runde Marke von 13.000 Punkten vor Augen, steht er nun gut 1000 Punkte tiefer. Der Dax sei wieder in der Realität angekommen, hieß es am Markt. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell ein Minus von 7,1 Prozent ab. Die Helaba sprach von einem Rücksetzer mit Vorwarnung. Es dränge sich der Eindruck auf, als würde sich nun die Diskrepanz zwischen den realwirtschaftlichen Daten und dem zuletzt enormen Dax-Aufschwung verringern.

Auslöser des Kurs-Einbruchs war eine düstere Wirtschaftsprognose der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte. Hinzu kommt die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle, nachdem es in südlichen Staaten der USA zuletzt wieder einen Anstieg der Infektionen gegeben hatte. Die Börsen in New York hatten am Vortag hohe Verluste erlitten.

Index-Radar-Analysten sehen stärkere Stabilisierung im Bereich 11.200 Punkte möglich

Mit Blick auf die rasante Korrektur werfen die Marktbeobachter von Index-Radar die Flinte noch nicht ins Korn. „Angesichts des fortgeschrittenen Reifegrades der aktuellen Aufwärtswelle ist dies jedoch noch kein Negativ-Signal sondern eher normal“, schrieb Andreas Büchler am Freitag im Morgenkommentar. Nach dem Rutsch aus seinem jüngsten Trendkanal gehe es um horizontalen Stabilisierungszonen. Im Bereich zwischen 11.800 und 11.600 Punkten seien sie noch eher schwach, deutlich solider dann um 11.200 Punkte, so der Chartexperte.

Im Dax setzten sich die hohen Schwankungen der Lufthansa-Aktien auch am Freitag fort. Sie gewannen an der Index Spitze mehr als fünf Prozent, hatten seit Wochenmitte aber auch wieder mehr als 20 Prozent eingebüßt.

Die Papiere des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) waren mit einem Minus von etwa zwei Prozent das Schlusslicht im Dax und rutschten erstmals seit Ende April wieder klar unter die charttechnisch als wichtig erachtete 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend.

Shop Apotheke, die zu den Corona-Krisengewinnern zählen, wurden von der Deutschen Bank auf die „Top 8“-Liste der kleineren- bis mittelgroßen Werte gesetzt, die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek dafür von der Liste gestrichen. Für Shop Apotheke ging es trotzdem um gut zweieinhalb Prozent bergab, allerdings hatten sie am Vortag als einer der wenigen Gewinner am deutschen Aktienmarkt mehr als dreieinhalb Prozent gewonnen. Nemetschek notierten leicht höher.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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