Dem CRASH wird eine RALLY folgen!

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Anbei das Big Picture des Dow Jones. Geschichte wiederholt sich, Kursmuster in den Charts wiederholen sich. Das Kursgeschehen seit Januar 2018 zeigt das gleiche Kursmuster wie das Kursgeschehen der Jahre 1998 bis 2013. Es handelt sich um seitwärts gestellte "Broadening wedges". Das sind Seitwärtsranges, deren Ober- und Unterkante aufgrund der zunehmenden Volatilität divergieren. Wie Sie sehen, folgt dem 1998-2013er Wedge eine mehrjährige Anstiegsphase. Bezogen auf die aktuelle Situation bedeutet das: Ja, der Crash kann sich noch fortsetzen. Ihm wird aber noch in diesem Jahr eine größere Rally folgen! Ich habe derzeit keine ganz konkrete Vorstellung, wo der Index sein finales Korrekturtief hinsetzen wird. Bei 20.000 oder bei 19.000 Punkten ? Was ich aber weiss: Dem Korrekturtief wird noch in diesem Jahr eine größere Rally folgen.

Ich bin seit 1998 als professioneller Trader am Markt, ich habe die Bärenmärkte ab 2000 und 2007 gesehen. Eingestreute größere Korrekturen gehören zur Börse dazu! Sonst wäre es zu einfach.

Wichtig ist Folgendes: Jeder Börsianer sollte sich ganz zu Beginn darüber im klaren sein, ob er langfristig ausgerichteter Investor ist oder eher kurz- oder mittelfristig ausgerichteter aktiver Anleger (Trader). Was nicht geht: Sie kaufen eine Aktie oder ein Index ETF langfristig und verkaufen es nach 20 oder 30 % Kursabschlägen. Nein, sie müssen das durchziehen. Langfristige Investoren sind während solcher Crashphasen übrigens kaum auf der Verkäuferseite zu finden. Sie hedgen ihre Aktienportefeuilles mit Indexputs ab, aber sie verkaufen nicht. Verkäufer derzeit sind Privatanleger und diejenigen, die mit Risikopositionen im Markt stehen und die, die auf Liquidität angewiesen sind. Letztere sind es auch, die gleichzeitig verschiedenste Assetklassen unter Druck bringen. Wenn sie ihre Portefeuilles auflösen, werden auch Edelmetalle, Kryptos, etc. abgestoßen. Alles. Langfristig ausgerichtete Investoren sind in solche starken Korrekturphasen eher auf der Käuferseite tätig. Sie kaufen die Angst der Masse. Wichtig ist gerade bei Aktien, die richtigen auszuwählen. Bei schlechten Titeln können Sie 20 Jahre warten und die steigen nicht.

Was auch nicht geht: Ein kurz- oder mittelfristig ausgerichteter Trader, kauft einen Index via Future, CFD oder Knock Out Produkt, wird dann aber, weil die Kurse fallen, zum langfristigen Investor mit der Position. Wenn ein Stoploss erreicht wird, muss die Position raus. Punkt!

KEINE Panik. Panik führt in jeder Situation zu falschen Entscheidungen. Würde Gesundheitswminister Spahn panikartig handeln, wäre das schlecht. Würden Sie hinsichtlich Corona panikartig in ihrem Alltag reagieren, wäre das auch nicht zielführend. Das gleiche gilt für Investoren und Trader an der Börse.

Als Trader und als Investor gilt es warten zu können. Warten und beobachten. Ich bemühe dafür immer wieder das Beispiel eines Greifvogels. Ich als Trader warte und beobachte und verhalte mich wie ein Greifvogel, der hoch oben im Himmel seine Kreise zieht und die Szenerie beobachtet.

Der Greifvogel stößt dann nach unten auf seine Beute, wenn sich wirklich eine Gelegenheit ergibt. Gleiches gilt für den Investor, wenn er kauft. Gleiches gilt für den Trader, wenn er tradet.

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Ich werde immer wieder gefragt. "Butter bei die Fische, Harry. Bist du vor dem Crash raus ?" Ja! Ich poste die Trades aus zweien meiner privaten Echtgelddepots. Wir sind VOR dem Sell Off ausgestiegen. Geführt wird ein großes und ein kleines Realmoneydepot. Das kleine Depot wurde Ende Oktober 2019 mit lediglich 1.000 EUR kapitalisiert, es steht jetzt bei 1.722 EUR. Nahe Allzeithoch. Wir sind 100 % CASH in dem Depot.

GodmodeTrader 2020 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading)

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