dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 03.09.2020 - 17.00 Uhr
USA: Dienstleisterstimmung eingetrübt - Erholung unterbrochen
TEMPE - Die Stimmung der US-Dienstleister hat sich im August etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 56,9 Punkte, wie das Institut am Donnerstag in Tempe mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 57,0 Punkte gerechnet.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich in der vergangenen Woche stärker als erwartet entspannt. In der Woche bis 29. August stellten 881 000 Menschen erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zahl um 130 000 Anträge. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 950 000 Anträge gerechnet.
USA: Handelsbilanz mit deutlich höherem Defizit
WASHINGTON - Die USA haben im Juli ein deutlich höheres Defizit im Außenhandel eingefahren. Das Defizit sei von 53,5 Milliarden US-Dollar im Vormonat auf 63,6 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 58,0 Milliarden Dollar gerechnet.
USA: Produktivität steigt deutlich stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Produktivität der US-Wirtschaft hat in der Corona-Krise stark zugelegt. Das Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit ist im zweiten Quartal um 10,1 Prozent gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung von 7,3 Prozent wurde damit deutlich nach oben revidiert.
ROUNDUP/Eurozone: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich merklich ein
LONDON - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich angesichts wieder steigender Corona-Infektionen merklich eingetrübt. Wie das Forschungsinstitut IHS Markit am Donnerstag in einer zweiten Schätzung mitteilte, fiel der von ihm erhobene entsprechende Einkaufsmanagerindex im August von 54,7 Punkten auf 50,5 Punkte. Der Rückgang fiel jedoch etwas geringer als zunächst ermittelt aus. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 50,1 Punkten gerechnet.
Eurozone: Einzelhandel mit überraschendem Umsatzrückgang
LUXEMBURG - Die Einzelhändler in der Eurozone haben im Juli einen überraschenden Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Gegenüber Juni betrug der Rückgang 1,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten dagegen im Schnitt einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet.
'FT': Sorge in EZB wegen Euro-Aufwertung
LONDON - In der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es einem Pressebericht zufolge Sorgen wegen der deutlichen Aufwertung des Euro. Sollte die Aufwertung anhalten, werde dies die Ausfuhren und die Preisentwicklung dämpfen, heißt es in einem Artikel der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times (FT)", der am Donnerstag auf ihrer Internetseite veröffentlicht wurde. Zudem steige mit steigendem Euro der Druck auf die EZB, die Geldpolitik noch weiter zu lockern.
Britische Unternehmen so zuversichtlich wie seit sechs Jahren nicht mehr
LONDON - Die Unternehmen in Großbritannien sind angesichts der Öffnung der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown wieder deutlich zuversichtlicher. Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft stieg im August um 2,1 Punkte auf 59,1 Zähler, wie das Forschungsunternehmen IHS Markit am Donnerstag in London laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Das ist der höchste Stand seit August 2014. In einer ersten Schätzung war aber mit 60,3 Punkten ein noch höherer Wert ermittelt worden.
ROUNDUP: Welle von Privatpleiten befürchtet - Rückgang bei Firmeninsolvenzen
HAMBURG/FRANKFURT - Mehr Privatpleiten, aber weniger Firmeninsolvenzen. Nach Einschätzung des Informationsdienstleisters Crifbürgel wird die Zahl der Verbraucherpleiten in den nächsten Monaten deutlich zunehmen. Durch die Corona-Krise steige die private Verschuldung, teilte Crifbürgel am Donnerstag in Hamburg mit. Bereits jetzt gelten rund 6,8 Millionen Verbraucher in Deutschland als überschuldet. Die Zahl der Firmenzusammenbrüche könnte nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in diesem Jahr dagegen um etwa acht Prozent sinken, auf etwa 17 250 Fälle. Das wäre ein neuer Tiefststand seit der Jahrtausendwende.
ROUNDUP: Frankreich kämpft mit 100 Milliarden Euro gegen Wirtschaftskrise
PARIS - Mit einem neuen Wiederaufbauplan von 100 Milliarden Euro kämpft das von der Coronakrise schwer getroffene Frankreich gegen den dramatischen Wirtschaftseinbruch. Das "France Relance" ("Aufschwung Frankreich") genannte Programm habe ein "historisches Ausmaß", sagte Premierminister Jean Castex am Donnerstag in Paris.
Griechische Wirtschaft stark geschrumpft - Athen dennoch zufrieden
ATHEN - Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal des laufenden Jahres wegen der Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,2 Prozent geschrumpft. Dennoch sei dieses Ergebnis im Rahmen dessen, womit das griechische Finanzministerium gerechnet habe, hieß es aus Kreisen, die dem griechischen Finanzminister Christos Staikouras nahestehen, am Donnerstag. "Wir sind im Rahmen dessen, was wir der EU als Schätzung am 30. April vorgelegt hatten."
Ifo schätzt: Eine Million Kurzarbeiter weniger im August
MÜNCHEN - Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit dürfte im August deutlich gefallen sein. Mit schätzungsweise 4,6 Millionen lag sie um eine Million niedriger als noch im Juli, wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Damit seien noch rund 14 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betroffen gewesen. Basis der Zahlen sind Berechnungen und Schätzungen der Münchner Wirtschaftsforscher auf Basis ihrer Konjunkturumfrage.
Bestellflaute im Maschinenbau schwächt sich ab
FRANKFURT - Deutschlands Maschinenbauer sehen in der Corona-Krise allmählich etwas Licht am Ende des Tunnels. Zwar sanken die Bestellungen auch im Juli zweistellig. Der Auftragseingang verringerten sich bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Rückgang schwächte sich allerdings spürbar ab, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. In den Monaten April bis Juni war die Nachfrage zwischen 28 und 31 Prozent eingebrochen.
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