dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.05.2021 - 17.15 Uhr
USA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich überraschend ein
TEMPE - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im April überraschend eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) fiel zum Vormonat um einen Punkt auf 62,7 Punkte, wie das Institut für Marktforschung am Mittwoch in Tempe mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf 64,1 Punkte gerechnet. Der Wert von 63,7 Punkten im Vormonat war allerdings der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997.
USA: Beschäftigung im Privatsektor deutlich gestiegen - ADP
WASHINGTON - In der US-Wirtschaft hat sich der Stellenaufbau in der Privatwirtschaft deutlich beschleunigt. Im April sei die Zahl der Beschäftigten im Monatsvergleich um 742 000 gestiegen, teilte der Arbeitsmarktdienstleister ADP am Mittwoch in Washington mit. Der Zuwachs ist der höchste seit September 2020. Analysten hatten mit 850 000 neuen Stellen allerdings einen noch stärkeren Anstieg erwartet.
ROUNDUP 2: Bundesregierung will Finanzwelt nachhaltiger machen
BERLIN - Die Bundesregierung will die Finanzwelt nachhaltiger gestalten. Dafür brachte das Kabinett am Mittwoch eine Strategie für nachhaltige Finanzierung ("Sustainable Finance") mit 26 Maßnahmen auf den Weg. Die Regierung will damit mehr Anreize für Investitionen in Klimaschutz und Nachhaltigkeit setzen. Dazu gehören eine Ampel für Finanzprodukte, an der sich Anleger orientieren können, und die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten für börsennotierte und andere große Unternehmen.
ROUNDUP: Unternehmensstimmung im Euroraum hellt sich weiter auf
LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im April weiter aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des britischen Forschungsinstituts Markit stieg gegenüber dem Vormonat um 0,6 Punkte auf 53,8 Zähler, wie Markit am Mittwoch nach einer zweiten Schätzung in London mitteilte. Die Erstschätzung wurde leicht nach oben korrigiert. Mit über 50 Punkten signalisiert die Kennzahl Wirtschaftswachstum.
Eurozone: Ölpreiserholung und Probleme in Lieferketten treiben Erzeugerpreise an
LUXEMBURG - Die Preise auf Unternehmensebene haben in der Eurozone im März deutlich angezogen. Die Erzeugerpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Ende 2018. Im Vormonat hatte sie lediglich 1,5 Prozent betragen. Analysten hatten mit der jüngsten Entwicklung gerechnet.
Ifo-Schätzung: 2,7 Millionen Kurzarbeiter im April
MÜNCHEN - Im April waren nach Schätzung des Ifo-Instituts noch 2,7 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Das wären 300 000 weniger als im März, wie die Münchner Wirtschaftswissenschaftler am Mittwoch mitteilten. Am schwersten von der Corona-Krise getroffen waren wegen des andauernden Lockdowns nach wie vor Hotels und Gaststätten. Im Gastgewerbe waren demnach 565 000 Menschen in Kurzarbeit, ein Anteil von über 53 Prozent.
ROUNDUP: US-Finanzministerin Yellen äußert sich zu Zinsen - und rudert zurück
WASHINGTON - US-Finanzministerin Janet Yellen hat mit Bemerkungen über die Inflationsentwicklung in den USA für Verwirrung und Belastung an den Börsen gesorgt. Allerdings rückte sie ihre Äußerungen wieder zurecht, was für allgemeine Erleichterung sorgte.
Berichte: Indische G7-Delegation wegen Corona-Fällen in Isolation
LONDON - Beim G7-Außenministertreffen in London hat sich die indische Delegation britischen Medien zufolge wegen zwei Corona-Fällen in Selbstisolation begeben. Außenminister Subrahmanyam Jaishankar twitterte am Mittwoch, er sei auf mögliche Corona-Kontakte aufmerksam gemacht worden. "Aus Gründen der Vorsicht und auch aus Rücksicht auf andere habe ich mich entschlossen, meine Termine virtuell durchzuführen", schrieb er.
Ifo-Institut kritisiert 'Antragsdschungel' bei Grundsicherung
MÜNCHEN - Der Ifo-Forscher Andreas Peichl hat das System der Grundsicherung und Sozialhilfen als viel zu kompliziert kritisiert und eine radikale Reform gefordert. "Wir haben dazu rund 175 verschiedene Bestimmungen, das versteht keiner mehr", sagte der Volkswirtschaftsprofessor am Mittwoch in München. Der "Staat spart zwischen 6 und 10 Milliarden Euro im Jahr, weil Berechtigte im Antragsdschungel abgeschreckt werden und ihre Ansprüche nicht geltend machen".
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