dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 09.08.2021 - 17.00 Uhr
ROUNDUP 2: Export wächst unerwartet kräftig - Vorkrisenniveau überschritten
WIESBADEN - Der deutsche Export hat das Corona-Tief nach unerwartet starken Geschäften hinter sich gelassen. Trotz Materialmangels und Lieferengpässen überschritten die Ausfuhren im Juni erstmals seit Ausbruch der Pandemie das Vorkrisenniveau vom Februar 2020 (plus 1,1 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die weltweite Konjunkturerholung beflügelte die Geschäfte und sorgte im ersten Halbjahr für einen kräftigen Anstieg von Ein- und Ausfuhren.
Eurozone: Sentix-Konjunkturstimmung sinkt deutlich stärker als erwartet
FRANKFURT - Die Konjunkturstimmung von Finanzanlegern im Euroraum hat einen Dämpfer erhalten. Im August fiel der vom Finanzdienstleister Sentix erhobene Konjunkturindikator um 7,6 Punkte auf 22,2 Zähler, wie das Institut am Montag mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Stimmungsdämpfers überrascht. Sie hatten im Schnitt nur mit einem leichten Rückgang auf 29,0 Punkte gerechnet. Im Juli hatte der Sentix-Stimmungsindikator noch bei 29,8 Punkten den höchsten Stand seit Februar 2018 erreicht.
ROUNDUP: IPCC zeigt drastische Klimawandel-Folgen und Handlungsspielraum auf
GENF - Der Weltklimarat führt die Folgen der menschengemachten Erderwärmung in seinem neuen Bericht drastischer vor Augen als je zuvor. Wenn es nicht starke und schnelle Reduktionen der Emissionen gebe, werde die globale Mitteltemperatur in den kommenden 20 Jahren einen Wert von mindestens 1,5 Grad über der Temperatur der vorindustriellen Zeit erreichen, sagte Valérie Masson-Delmotte am Montag bei Vorstellung des Berichts. Sie ist Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die seit dem letzten Bericht dieser Art 2013 rund 14 000 Klima-Studien für den Weltklimarat (IPCC) bewertet hat.
US-Außenminister: Klimaschutzmaßnahmen nicht länger hinauszögern
WASHINGTON - US-Außenminister Antony Blinken hat nach der Veröffentlichung des neuen Berichts des Weltklimarats IPCC dazu aufgerufen, sich beim Handeln von der Wissenschaft leiten zulassen. "In diesem Moment müssen die politischen Spitzenkräfte, der Privatsektor und jeder Einzelne dringend gemeinsam handeln und alles tun, was nötig ist, um unseren Planeten und unsere Zukunft in diesem Jahrzehnt und darüber hinaus zu schützen", erklärte Blinken. Der Bericht mache deutlich, dass der Klimawandel bereits eine Krise sei. "Wir dürfen ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen nicht länger hinauszögern", so Blinken. Der Weltklimarat hat in seinem neuesten Bericht die Folgen der menschengemachten Erderwärmung drastischer als je zuvor vor Augen geführt.
ROUNDUP: CDU will mit mehr Impfen und Testen neuen Lockdown verhindern
BERLIN - Die CDU will einen erneuten Lockdown wegen steigender Corona-Infektionen unbedingt verhindern. "Wir wollen keine Schließungen, sondern wir wollen Sicherheit durch mehr Impfen und noch mehr Testen", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am Montag in Berlin nach einer Sitzung des Parteipräsidiums. Das Impftempo müsse erhöht und das Testen in Innenräumen ausgeweitet werden. "Wir müssen mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen. Denn für uns ist eines klar: Geimpfte haben Vorteile. Und jemand, der geimpft ist, darf keine Nachteile haben, weil andere Menschen aus verschiedenen Gründen keine Lust haben, sich impfen zu lassen."
Französische Wirtschaft fast wieder auf Vorkrisen-Niveau
PARIS - Die französische Wirtschaft hat einer Umfrage der Zentralbank zufolge fast wieder ihr Vorkrisen-Niveau erreicht. Die Erholung verlaufe etwas schneller als zuletzt prognostiziert, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) liege noch um 1 bis 1,5 Prozent unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise, teilte die Banque de France am Montag mit. Vor allem die Hotel- und Gaststättenbranche verzeichne angesichts gelockerter Beschränkungen eine kräftige Erholung. Während die Agrar- und Ernährungswirtschaft und die chemische Industrie bereits wieder auf Vorkrisen-Niveau produziert, liegt die Auto- und Raumfahrtbranche sowie der Verkehr noch zurück.
Ifo: Etwas weniger Materialmangel am Bau - dennoch Preiserhöhungen
MÜNCHEN - Der Materialengpass am Bau hat sich minimal entspannt, dennoch stehen Preiserhöhungen an. Im Juli sagten 48,8 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Hochbau, dass ihre Geschäfte unter Lieferverzögerungen gelitten hätten, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das sind 1,6 Prozentpunkte weniger als vor einem Monat. Im Tiefbau klagten 33,9 Prozent der Unternehmen über Lieferprobleme. Hier fiel der Rückgang mit 6,6 Punkten etwas stärker aus.
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