dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 15.12.2021 - 17.00 Uhr
USA: Empire-State-Index steigt überraschend
NEW YORK - Die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York hat sich im Dezember überraschend aufgehellt. Der Empire-State-Index stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 31,9 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 25,0 Punkte gerechnet. Der Indikator signalisiert ein robustes wirtschaftliches Wachstum, da er deutlich über Null Punkten liegt.
USA: Einzelhandel steigert Umsätze nur leicht
WASHINGTON - Der US-Einzelhandel hat seine Umsätze im November nur leicht gesteigert. Die Erlöse seien gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Experten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,8 Prozent gerechnet. Allerdings folgt der Anstieg auf ein deutliches Plus im Vormonat, das mit 1,8 Prozent sogar stärker ausfällt als zunächst mit 1,4 Prozent angegeben. Ohne die häufig schwankenden Erlöse aus Autoverkäufen erhöhten sich die Umsätze im November ebenfalls um 0,3 Prozent.
USA: Einfuhrpreise steigen so stark wie seit zehn Jahren nicht
WASHINGTON - Der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern hat sich im November weiter beschleunigt. Die Einfuhrpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der deutlichste Zuwachs seit zehn Jahren. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 11,4 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Einfuhrpreise um 0,7 Prozent.
USA: NAHB-Immobilienindex steigt wie erwartet
WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Dezember etwas aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg um einen Punkt auf 84 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten diesen Anstieg im Schnitt erwartet.
IWF-Report: Globale Schulden als Corona-Folge stark gestiegen
WASHINGTON - Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit zum größten Schuldenanstieg in einem Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF), die am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde. Demnach erhöhte sich der Schuldenstand um 28 Prozentpunkte auf 256 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, die sich im Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausdrückt. Die Schulden summierten sich weltweit auf 226 Billionen US-Dollar (200 Billionen Euro).
Lage auf Ausbildungsmarkt entspannt sich nur leicht
BERLIN - Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht entspannt. Allerdings liegt die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, die Nachfrage nach Plätzen ist weiter gesunken, und immer mehr Stellen bleiben unbesetzt. Das zeigt ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Auch IfW senkt Konjunkturprognose für 2022
KIEL - Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat angesichts der Lieferengpässe und der vierten Corona-Welle die Prognosen für die deutsche Konjunktur deutlich nach unten geschraubt. Nach einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 in diesem Jahr trauen die IfW-Ökonomen der Wirtschaft 2022 nur noch ein vierprozentiges Wachstum zu - 1,1 Punkte weniger als im Herbst angenommen. "Dafür wird es dann 2023 mit 3,3 Prozent (bislang 2,3) voraussichtlich steiler nach oben gehen", hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Im ersten Corona-Krisenjahr 2020 war die deutsche Wirtschaft um 4,6 Prozent geschrumpft.
Italien: Inflation steigt auf 13-jährigen Höchststand
ROM - Die Teuerung in Italien hat im November weiter angezogen und einen 13-jährigen Höchststand markiert. Nach Angaben des Statistikamts Istat vom Mittwoch stiegen die Verbraucherpreise gemäß europäischer Methode (HVPI) um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Eine erste Schätzung wurde zwar leicht nach unten korrigiert, dennoch ist es die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 2008. Im Oktober hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 3,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Lebenshaltungskosten im November um 0,7 Prozent.
Scholz kündigt Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen an
BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen angekündigt. "Es geht darum, die Fundamente für ein neues technologisches Zeitalter zu legen", sagte er am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Bundestag. Konkret kündigte Scholz etwa milliardenschwere Investitionen in neue Wohnungen, Schienenwege, Ladesäulen, Offshore-Windparks, Photovoltaik-Anlagen und Stromnetze an. "Damit die Transformation gelingt, brauchen wir eine moderne Verwaltung, die Wandel vorantreibt, statt ihn zu verzögern", sagte Scholz zudem.
Scholz zuversichtlich bei Energiewende
BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt sich zuversichtlich, dass die Umstellung der Energieversorgung auf klimafreundlichere Alternativen gelingt. Deutschland müsse die Produktion erneuerbaren Stroms bis 2030 mehr als verdoppeln, sagte Scholz am Mittwoch bei seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag. Bis dahin sollen 80 Prozent des Strombedarf aus erneuerbaren Quellen bestritten werden. "Ja, das ist eine gigantische Aufgabe. Aber ich bin der festen Überzeugung, das wird uns gelingen", sagte Scholz.
Spanien: Inflation steigt auf 5,5 Prozent
MADRID - Die Inflation in Spanien hat im November von hohem Niveau aus weiter angezogen. Die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt INE am Mittwoch in Madrid nach einer zweiten Schätzung mit. Vorläufige Zahlen wurden leicht nach unten korrigiert. Im Vormonat hatte die Rate 5,4 Prozent betragen. Deutlich teurer als vor einem Jahr war erneut Energie. Auch die Preise für Lebensmittel zogen weiter an, ebenso für Dienstleistungen im Hotel- und Gastgewerbe.
Frankreich: Inflation zieht weiter an
PARIS - Die Teuerung in Frankreich hat im November weiter angezogen. Die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit und bestätigte damit vorläufige Zahlen. Im Vormonat hatte die Rate 3,2 Prozent betragen.
Großbritannien: Inflationsrate steigt auf Zehnjahreshoch
LONDON - Die Inflation in Großbritannien hat im November von hohem Niveau aus weiter angezogen. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Analysten hatten mit einer Teuerung von 4,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 4,2 Prozent gelegen.
ROUNDUP: Britische Inflation steigt vor Zinssitzung auf Zehnjahreshoch
LONDON - Die rasant steigende Inflation in Großbritannien setzt die Notenbank des Landes unter Zugzwang. Die Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Analysten hatten mit einer Teuerung von 4,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 4,2 Prozent gelegen.
China: Einzelhandel und Investitionen bleiben hinter Erwartungen zurück
PEKING - Die Probleme im Immobiliensektor und immer wieder auftretende Corona-Ausbrüche haben wichtige Bereiche der chinesischen Wirtschaft im November stärker belastet als erwartet. So habe der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 3,9 Prozent zugelegt, teilte die Regierung am Mittwoch in Peking mit. Im Oktober hatte der Einzelhandelsumsatz noch um 4,9 Prozent zugelegt. Experten hatten zwar mit einer Abschwächung gerechnet, dabei aber im Schnitt mit einem Plus von 4,7 Prozent gerechnet. Ebenfalls schwächer als erwartet haben sich die Sachinvestitionen entwickelt. Etwas besser als von Experten prognostiziert, fiel dagegen die Industrieproduktion aus.
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