dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.06.2020 - 17.00 Uhr
USA: Einzelhandel erholt sich von Corona-Absturz
WASHINGTON - Der amerikanische Einzelhandel hat sich deutlich von seinem Absturz in der Corona-Krise erholt. Wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte, lagen die Umsätze der Branche im Mai 17,7 Prozent höher als im Vormonat. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, diesen allerdings deutlich niedriger auf im Mittel 8,0 Prozent veranschlagt.
ROUNDUP 3: Nordkorea sprengt Verbindungsbüro an der Grenze - Südkorea warnt
SEOUL/PJÖNGJANG - Die innerkoreanischen Beziehungen haben erneut einen deutlichen Rückschlag erlitten. Nach der Unterbrechung aller Kommunikationsleitungen zu Südkorea hat Nordkorea das erste gemeinsame Verbindungsbüro nahe der Grenze gesprengt. Mit der drastischen Maßnahme auf eigenem Boden machte die international isolierte Führung in Pjöngjang ihrem Unmut über eine neue Propagandaflugblatt-Aktion südkoreanischer Aktivisten weiter Luft.
EZB-Direktor Panetta deutet noch großzügigere Geldpolitik an
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre bereits sehr lockere Geldpolitik in der Corona-Krise noch großzügiger gestalten. Angesichts des starken Gegenwinds durch die Krise seien kraftvolle Maßnahmen angezeigt, sagte der italienische EZB-Direktor Fabio Panetta der französischen Zeitung "Le Monde" (Dienstagausgabe). Daher habe man das Corona-Notprogramm unlängst aufgestockt. Angesichts der hohen Unsicherheit wäre es aber falsch gewesen, das "volle Programm" zu fahren, ergänzte Panetta.
ROUNDUP/Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen erholen sich weiter
MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juni bereits den dritten Monat in Folge verbessert. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, stieg der von ihm erhobene Indikator um 12,4 Punkte auf 63,4 Zähler. Dies ist der höchste Wert seit März 2006.
ROUNDUP: US-Notenbank startet Direktkäufe von Unternehmensanleihen
WASHINGTON - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beginnt mit dem direkten Erwerb von Unternehmensanleihen. Die Käufe erfolgen im Rahmen eines der Fed-Programme zur Stabilisierung der Finanzmärkte in der Corona-Krise, teilte das Haus in einer Mitteilung vom späten Montagabend (MESZ) mit. Die Käufe sollen sich an einem speziell geschaffenen Index orientieren. Der Index werde auf Anleihen von US-Unternehmen mit Mindestanforderungen an Rating, Laufzeit und anderen Kriterien basieren. Dieser neue Ansatz soll die bereits laufenden Käufe börsengehandelter Fonds (ETF), die Unternehmensanleihen erwerben, ergänzen.
US-Notenbankchef sieht ungewisse Konjunkturentwicklung
WASHINGTON - Die US-Notenbank hat ihre Auffassung bekräftigt, dass die konjunkturelle Entwicklung in der Corona-Krise von hoher Unsicherheit gekennzeichnet ist. Produktion und Beschäftigung lägen weit unter ihrem Vorkrisenniveau, sagte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss per Videokonferenz. Die Unsicherheit über die Stärke und Dauer der konjunkturellen Erholung sei erheblich. Allerdings hätten zuletzt einige Indikatoren auf eine Stabilisierung, in einigen Bereichen sogar auf eine leichte Belebung hingedeutet.
USA: NAHB-Hausmarktindex steigt deutlich
WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise ein Stück weit erholt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg im Juni zum Vormonat um 21 Punkte auf 58 Zähler, wie die National Association of Home Builders am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nur auf 45 Punkte.
ROUNDUP/Institute: Deutschland kommt noch glimpflich durch die Pandemie
HALLE/BERLIN - Die überraschende Erkenntnis der Corona-Krise: Im Lockdown haben die Deutschen besser geschlafen als davor. Das haben Wirtschaftsforscher drei Monate nach Beginn der Reise- und Kontaktbeschränkungen herausgefunden. Tatsächlich kommt das Land aus Sicht mehrer Institute noch relativ glimpflich durch die schwere Corona-Rezession. Doch ob die Bürger auch künftig ruhig schlafen können, hängt vor allem davon ab, ob die Pandemie noch einmal aufflammt.
US-Industrie erholt sich etwas von Corona-Einbruch
WASHINGTON - Die US-Industrie hat sich im Mai etwas von ihrem scharfen Einbruch in der Corona-Krise erholt. Wie die Notenbank Fed am Dienstag in Washington mitteilte, erhöhte sich die Gesamtherstellung auf Monatssicht um 1,4 Prozent. Analysten waren jedoch von einem gut doppelt so starken Anstieg ausgegangen. Im März und im April war die Produktion krisenbedingt massiv eingebrochen.
Japanische Notenbank deutet jahrelange Niedrigzinsen an
TOKIO - Die japanische Zentralbank dürfte ihre extreme Niedrigzinspolitik angesichts der Corona-Krise noch lange fortsetzen. Darauf deuten Äußerungen von Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda hin. Nach der regulären Zinssitzung der Notenbank sagte Kuroda am Dienstag: "Ob es das Fiskaljahr 2021 oder 2022 ist, ich habe das Gefühl, wir sind lange von einer Situation entfernt, in der wir die Zinsen anheben können." Das Fiskaljahr 2022 endet ähnlich wie Kurodas Amtszeit im Frühjahr 2023.
ROUNDUP 2: Trump will Deutschland mit Teilabzug von US-Soldaten bestrafen
WASHINGTON/BERLIN - US-Präsident Donald Trump will Deutschland mit einem Teilabzug der US-Truppen für die aus seiner Sicht weiterhin zu geringen Verteidigungsausgaben bestrafen. Trump sagte am Montag (Ortszeit) im Weißen Haus, die Zahl der US-Soldaten in Deutschland werde auf 25 000 reduziert. Zur Begründung sagte er, die Bundesregierung weigere sich, Verteidigungsausgaben in einem Maße zu erhöhen, die das selbstgesteckte Nato-Ziel erreichen würden. Derzeit sind rund 34 500 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Trump sprach von 52 000 Soldaten. In dieser Zahl dürften rund 17 000 amerikanische Zivilisten im Dienst der US-Streitkräfte enthalten sein. Aus Deutschland hagelte es Kritik an dem umstrittenen Vorhaben.
ROUNDUP/Großbritannien: Corona-Krise trifft Arbeitsmarkt stärker als gedacht
LONDON - Die Corona-Krise hat stärker auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen als bislang bekannt. Wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte, ist im April die Zahl der Menschen mit Antrag auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") um revidiert 1 032 700 gestiegen. In einer ersten Einschätzung hatte das Amt noch einen Wert von 856 500 ermittelt. Damit wurde im April der höchste jemals gemessene Anstieg verzeichnet.
ROUNDUP: Inflation in Deutschland auf tiefstem Stand seit fast vier Jahren
WIESBADEN - Gute Nachrichten für Verbraucher: Der massive Rückgang der Energiepreise in der Corona-Krise dämpft die Teuerung in Deutschland deutlich. Seit nunmehr drei Monaten schwächt sich der Preisauftrieb ab. Im Mai sank die Inflation auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren: Die Verbraucherpreise lagen um 0,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag bestätigte. Ein so niedriger Wert war zuletzt im September 2016 ermittelt worden. Von April auf Mai 2020 sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.
Japans Notenbank stockt direkte Corona-Hilfen für Unternehmen kräftig auf
TOKIO - Die japanische Notenbank (BoJ) hat ihre direkte Unterstützung für japanische Unternehmen inzwischen deutlich hochgefahren, um der heimischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Das Volumen des für die Unterstützung von Unternehmen geschnürten Corona-Pakets beläuft sich inzwischen auf rund 110 Billionen Yen (902,5 Mrd Euro), wie aus den am Dienstag in Tokio veröffentlichten Unterlagen hervor geht. Bisher hatte die BoJ den Umfang des Programms auf zirka 75 Billionen Yen beziffert. Die Notenbank bestätigte am Dienstag zudem ihren Kurs, die Geldschleusen grundsätzlich weit geöffnet zu halten.
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