dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.04.2020 - 17.00 Uhr
ROUNDUP 2/Wegen Coronavirus: Chinas Wirtschaft bricht um 6,8 Prozent ein
PEKING - Durch die Pandemie mit dem Coronavirus ist Chinas Wirtschaft erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Im ersten Quartal verkleinerte sich die zweitgrößte Volkswirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent, wie das Statistikamt am Freitag in Peking mitteilte. Es ist der erste negative Wert seit Beginn der quartalsweisen Erhebungen 1992. Ein ganzes Jahr mit einer schrumpfenden Wirtschaft hatte China zuletzt 1976 verzeichnet. Vergangenes Jahr war Chinas Wirtschaft noch um 6,1 Prozent gewachsen.
USA: Frühindikatoren fallen im März belastet durch Corona-Krise deutlich
WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im März deutlich gefallen. Der Indikator sei im Vergleich zum Vormonat um 6,7 Prozent gesunken, teilte das private Forschungsinstitut Conference Board am Freitag in Washington mit. Analysten hatten einen Rückgang um 7,2 Prozent prognostiziert. Im Vormonat war der Indikator um revidierte 0,2 Prozent gesunken. In der Erstschätzung war noch ein Anstieg von 0,1 Prozent ermittelt worden.
ROUNDUP: Wirtschaftsverbände fordern klaren Fahrplan für weitere Lockerungen
BERLIN - Spitzenverbände der Wirtschaft haben die Politik in der Corona-Krise vor einem Flickenteppich von Regelungen gewarnt und einen klaren Fahrplan für weitere Lockerungen gefordert. Industriepräsident Dieter Kempf sagte nach Beratungen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Freitag in Berlin, jede Woche Verlängerung der Einschränkungen sei eine enorme Herausforderung für die Wirtschaft. Ein wirksamer Arbeitsschutz und das Wiederhochfahren der Wirtschaft könnten unter einen Hut gebracht werden, auch wenn es Engpässe bei der Schutzausrüstung gebe.
VIRUS/ROUNDUP 3: Trump will USA in drei Phasen wieder öffnen
WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump will die USA mit neuen Richtlinien in der Corona-Krise in drei Phasen auf den Weg zur Normalität zurückführen und die Wirtschaft graduell wieder öffnen. Er gab aber keinen genauen Zeitplan vor und überließ die Entscheidung den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte Trump. "Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben", sagte der Präsident am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. In den USA ist die Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise zuletzt dramatisch gestiegen.
VIRUS/ROUNDUP: Spahn hält Corona-Ausbruch für beherrschbar
BERLIN - Deutschland bekommt den Corona-Ausbruch nach Einschätzung von Gesundheitsminister Jens Spahn immer besser in den Griff. Die bisherigen Maßnahmen seien erfolgreich gewesen, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. "Der Ausbruch ist - Stand heute - wieder beherrschbar und beherrschbarer geworden." Sofort gab es Forderungen nach mehr Tempo bei einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität - aber auch Mahnungen zur Vorsicht.
Eurozone: Inflation geht im März deutlich zurück
LUXEMBURG - Die Inflation in der Eurozone hat sich im März deutlich abgeschwächt. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 0,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Februar hatte der Preisauftrieb noch bei 1,2 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent. Damit wurden die Erstschätzungen in beiden Fällen bestätigt. Analysten hatten das erwartet.
VIRUS/ROUNDUP/RKI: Corona-Ansteckungsrate niedrig - Grenzwert unterschritten
BERLIN - Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich gesunken. Laut der am Donnerstagabend veröffentlichten Statistik steckt derzeit jeder Infizierte weit weniger als einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate (R) liegt bei 0,7. Zehn Infizierte stecken damit nur sieben weitere Menschen an - was bedeutet, dass die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurückgeht.
VIRUS: EU-Parlament stimmt Milliarden-Finanzhilfen zu
BRÜSSEL - Das EU-Parlament hat drei Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise freigegeben. Mit dem Geld sollen auf EU-Ebene medizinische Hilfsgüter wie Masken und Beatmungsgeräte gekauft und verteilt werden. Zudem soll der grenzübergreifende Transport von Patienten bezahlt werden. Die Maßnahme gehört zu einem Hilfspaket, das die Abgeordneten am Freitag billigten.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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