dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.03.2022 - 17.10 Uhr

dpa-AFX · Uhr

ROUNDUP/Moskau: Militär bei Kiew und Tschernihiw wird reduziert

MOSKAU - Russland will seine "militärischen Aktivitäten" in der Ukraine bei Kiew und Tschernihiw deutlich reduzieren. Dies sei angesichts des Verlaufs der Verhandlungen mit der Ukraine entschieden worden, teilte Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin am Dienstag nach den Gesprächen in Istanbul mit. Dort hatten sich Delegationen aus Moskau und Kiew zu Friedensverhandlungen getroffen.

Russischer Delegationschef nennt Gespräche mit Ukraine 'konstruktiv'

ISTANBUL - Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski hat die jüngste Runde der Verhandlungen zur Beendigung des Krieges mit ukrainischen Vertretern als konstruktiv gelobt. "Gerade sind die Gespräche mit der ukrainischen Seite zuende gegangen. Die Gespräche sind konstruktiv verlaufen", sagte Medinski am Dienstag in Istanbul zu Journalisten. Der Beauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärte zudem, dass Russland bereit sei, "zwei Schritte zur Deeskalation des Konflikts" zu unternehmen. Einer davon betreffe die militärische und einer die politische Ebene.

USA: Verbrauchervertrauen hellt sich auf

WASHINGTON - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März verbessert. Das Verbrauchervertrauen stieg zum Vormonat um 1,5 Punkte auf 107,2 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Indexwert von 107,0 Punkte erwartet.

USA: Hauspreise steigen wieder stärker - Case-Shiller-Index

NEW YORK - Der Anstieg der US-Hauspreise hat sich im Januar auf hohem Niveau beschleunigt. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,1 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Damit nähert sich die Rate wieder ihrem Rekordwert von vergangenem Herbst, als sie knapp zwanzig Prozent betragen hatte.

USA: Häuserpreise steigen überraschend deutlich - FHFA

NEW YORK - In den USA sind die Häuserpreise im Januar stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 1,6 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten im Durchschnitt nur mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet.

Währungshüter der Eurozone: Inflation sollte mittelfristig sinken

FRANKFURT - Währungshüter der Eurozone rechnen mittelfristig weiter mit einem Rückgang der rekordhohen Teuerungsraten. Bei der aktuellen Lage handele es sich um einen Angebotsschock, sagte der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, der US-Tageszeitung "Politico" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. "Und aus diesen Gründen würden wir immer noch behaupten (...), dass der größte Teil dieser Inflation abklingen wird."

DIW: Öl- und Gas-Stopp ließe Wirtschaft um bis zu drei Prozent sinken

BERLIN - Ein deutsches Embargo auf Öl, Gas oder Kohle oder ein russischer Lieferstopp dieser Rohstoffe würde Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge das deutsche Bruttoinlandsprodukt mittelfristig um bis zu drei Prozent einbrechen lassen. Müsste sich die Wirtschaft dauerhaft darauf einstellen, kein Öl und Gas mehr aus Russland zu beziehen, würde der entsprechende Umbau den Berechnungen zufolge bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen, teilte das DIW am Dienstag mit. Die Wirtschaftsleistung ginge in den kommenden 18 Monaten um bis zu drei Prozent zurück. "Gleichzeitig würde ein Importstopp zu einem Anstieg der Inflation um bis zu 2,3 Prozentpunkte führen", hieß es weiter. Das Modell berücksichtige auch Wechselwirkungen zwischen den Euroländern sowie den privaten Konsum.

Ökonomen schlagen Abgabe auf russische Energieimporte vor

BERLIN - Als Alternative zu einem Importstopp für Öl und Gas aus Russland bringen Ökonomen eine Abgabe ins Spiel. So könnten russische Einnahmen gemindert und westliche Einnahmen gesteigert werden, argumentieren Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Axel Ockenfels von der Universität Köln in einem gemeinsamen Gastbeitrag im "Handelsblatt" (Dienstag).

Deutschland: Kauflaune leidet unter Ängsten wegen Ukraine-Krieg

NÜRNBERG - Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und die dadurch noch stärker geschürten Inflationsängste der Menschen in Deutschland sind Gift für die Kauflaune. Das Konsumklima nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist im März geradezu eingebrochen, wie die monatliche Konsumklimastudie des Nürnberger Forschungsunternehmens GfK ergab. "Noch im Februar waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst."

Trotz Ukraine-Kriegs: Arbeitsmarktbarometer steigt im März

NÜRNBERG - Düstere Konjunkturprognosen in Folge des Ukraine-Krieges und Aussichten auf eine anhaltende Inflation können dem deutschen Arbeitsmarkt bisher nichts anhaben. Im März lag das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit 105,1 Punkten um 0,5 Punkte über dem Vormonat und damit weiter auf sehr hohem Niveau. Das teilte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mit. Einen höheren Stand hatte das Barometer zuletzt im Sommer 2021 erreicht.

Deutschland: Einfuhrpreise steigen etwas weniger stark

WIESBADEN - Der starke Anstieg bei den Einfuhrpreisen in Deutschland hat sich nur geringfügig abgeschwächt. Im Februar stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 26,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Januar war mit einem etwas höheren Anstieg von 26,9 Prozent der stärkste Zuwachs seit Oktober 1974 ermittelt worden. Analysten hatten für Februar mit einer moderaten Beschleunigung des Preisauftriebs auf 27,2 Prozent gerechnet.

Frankreich: Verbraucherstimmung trübt sich überraschend stark ein

PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich unerwartet deutlich eingetrübt. Der Indikator des Statistikamts Insee fiel von Februar auf März um 6 Punkte auf 91 Zähler, wie Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf lediglich 94 Punkte gerechnet. Der Indikator fiel auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 und liegt weiter unter seinem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten.

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/jkr

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