Entwurf - Neue Test-Strategie wird Reisebranche nicht helfen
Berlin (Reuters) - Die neue Corona-Teststrategie der Bundesregierung wird der Reisebranche zunächst nicht helfen.
Das geht aus dem Reuters vorliegenden Entwurf für die Teststrategie hervor, die ab dem 15. Oktober zusammen mit neuen Quarantäneregeln gelten soll. Danach wird der Einsatz und die Bezahlung der neuen Corona-Schnelltests zunächst auf Krankenhäuser und Pflegeheime begrenzt. Zudem sollen diese Tests wie auch die bisherigen sogenannten PCR-Tests nur durch medizinisches Personal vorgenommen werden. Die Schnelltests gelten als weniger aussagekräftig als die herkömmlichen Corona-Tests, werden aber vom Gesundheitsministerium als wichtige Ergänzung angesehen. Ursprünglich hatte etwa die Reisebranche darauf gesetzt, dass solche Schnelltests auch bei Reisenden eingesetzt werden können.
Der Verordnungsentwurf sieht nun vor, dass das öffentliche Gesundheitssystem die Schnelltests zunächst nur in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bezahlt. Durch den geplanten Aufbau neuer Testzentren sowie der Einführung der Schnelltests könnten sich die zusätzlichen Kosten auf mehrere hundert Millionen Euro summieren. "Die Finanzierung der Errichtung und des Betriebs von Testzentren führt zu geschätzten Mehrausgaben für den Gesundheitsfonds in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags, abhängig von der Entwicklung des Testgeschehens", heißt es in dem Entwurf. Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens könne man noch nicht sagen, wie viele Tests durchgeführt würden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wird eine Liste der zugelassenen Schnelltests veröffentlichen.