Farfetch-Aktie: Wie irrational ist die Börse – die Chance im Luxussegment

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Farfetch ist laut eigener Aussage die größte globale Plattform für Luxusmode. Kunden haben den großen Vorteil, dass sie auf der Seite eine große Auswahl von Designern und Marken finden, bei denen sie sonst einzeln nach Ware suchen müssten. Farfetch profitiert von diesem beidseitigen Netzwerkeffekt und hat inzwischen 1.400 Verkäufer auf der Plattform. Dabei tritt das Unternehmen meistens als reiner Vermittler auf, der eine Provision je verkauftem Artikel erhält. Diese lag im ersten Quartal 2021 bei 29,7 %.

In diesem Bereich lag viele Jahre der Anteil, den Apple bei Käufen von bezahlten Apps im App Store verlangt hat. Erst Ende letzten Jahres hat das Unternehmen auf die Kritik an der Höhe der Provision reagiert. Der Konzern hat für Entwickler mit weniger als 1 Mio. US-Dollar Jahresumsatz den Satz auf 15 % gesenkt. Das Beispiel zeigt, Farfetch ist in einer lukrativen Branche tätig.

E-Commerce mit Luxusmode boomt

Der Onlineanteil im Geschäft mit Luxusgütern wächst stetig. Waren es vor zehn Jahren noch 3 % der gesamten Umsätze, waren es vor der Pandemie im Jahr 2019 bereits 12 %, die über die virtuelle Ladentheke gingen. Bis 2025 soll das jährliche Marktwachstum bei 23 % liegen. Dabei profitiert Farfetch von jünger werdenden Kunden und einem immer größeren Anteil von chinesischen Abnehmern. Zu diesem Zweck ist Farfetch auch eine Partnerschaft mit dem lokalen Riesen Alibaba eingegangen.

Im ersten Quartal 2021 ist das Unternehmen in China schneller gewachsen als in den anderen Regionen. Gerade angesichts der nicht vorhandenen Beschränkungen im physischen Einzelhandel ist die Entwicklung durchaus positiv zu bewerten. Jose Neves, der CEO von Farfetch, spricht in diesem Zusammenhang von einem „nachhaltigen Paradigmenwechsel, den wir in der gesamten Luxusbranche beobachten“. Die Früchte aus der Partnerschaft mit Alibaba wird man in den nächsten Monaten beobachten können.

Bereits im ersten Quartal 2021 sind die Umsätze um 46 % im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Das Unternehmen steckt nach wie vor mit über 20 % des Umsatzes der Plattform viel Geld in den Aufbau der Marke und in Vertriebsaktivitäten. Bei den Verwaltungs- und Technologiekosten waren im Gegensatz dazu Skaleneffekte zu beobachten. Farfetch wurde auch für das Gesamtjahr optimistischer. Der Wert der über die Plattform verkauften Waren soll im Vergleich zum Vorjahr um 35 bis 40 % steigen. Zuvor lag die Spanne fünf Prozentpunkte niedriger. Daneben strebt man ein positives EBITDA an.

Die Farfetch-Aktie dreht durch

Die erste Reaktion auf die Zahlen fiel äußerst negativ aus und die Aktie von Farfetch verlor am Donnerstag zweistellig an Wert. Im Handel am Freitag drehte sich der Wind und die Aktie steht jetzt wieder ungefähr da, wo sie vor Bekanntgabe der Zahlen stand.

Langfristig betrachtet stimmt für mich die Story bei Farfetch. Das Unternehmen möchte in diesem Geschäftsjahr erstmals eine positive EBITDA-Marge erzielen. Die Chancen stehen in meinen Augen gut, dass Farfetch dann schnell und profitabel wächst.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Alibaba und Farfetch. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.

Motley Fool Deutschland 2021

Foto: Getty Images

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