Gazprom-Aktie mit starker Prognose – Nord-Stream-2-Chaos kein Thema?

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Wenn man derzeit etwas über die Aktie von Gazprom liest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es hierbei um das Thema „Nord Stream 2“ gehen wird. Seitdem die USA ihre Sanktionen gegen das Projekt in Kraft gesetzt haben, wird es hier mindestens zu Verzögerungen kommen. Das scheint so weit Gewissheit zu sein.

Nichtsdestoweniger scheinen die aktuellen Verwerfungen und Verzögerungen im Kontext dieser EU-Pipeline zumindest operativ zu keinerlei Einbrüchen zu führen. Zumindest nicht, wenn man den aktuellen und vor allem neuen Prognosen Glauben schenken mag.

Lass uns im Folgenden daher einmal einen Blick auf ein paar spannende Zahlen werfen und überlegen, was Investoren hieraus schlussfolgern können.

Das Management rechnet sogar mit Wachstum!

Genau genommen war es niemand Geringeres als Konzernchef Miller, der wesentliche Eckdaten zur Produktion und zum Absatz des vergangenen Jahres bekannt gegeben hat. Nach dem Rekordjahr 2018 war das vergangene Geschäftsjahr 2019 hier wohl ein kleines bisschen schwächer. Allerdings könnte diese Schwäche in den kommenden Monaten, Quartalen und Jahren wohl schon wieder der Vergangenheit angehören.

Wie Miller nämlich im Rahmen eines Ausblicks bekannt gegeben hat, rechnet das Management von Gazprom bereits für das aktuelle Geschäftsjahr 2020 mit einem Gastransport in die wichtigen Märkte China, Westeuropa und die Türkei in Höhe von 237 Mrd. Kubikmetern. Das würde im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 20 % im Jahresvergleich entsprechen. Definitiv eine brisante Prognose.

Wichtige Wachstumstreiber dürften dabei natürlich die neuen und beinahe fertigen Projekte Power of Siberia und Turkish Stream werden, die insbesondere die Routen nach China und zur Türkei weiter festigen und dort neue Absatzmärkte schaffen. Speziell in China könnte ein gigantischer Markt lauern, bei dem bis zum Jahr 2025 ein Absatz von 38 Mrd. Kubikmetern erzielt wird. Tendenz in Anbetracht des Wirtschaftswachstums wohl weiter steigend.

Nord Stream 2 kein Problem?

Auch diese Zahlen dürften vom Grundsatz her zeigen, dass die derzeitigen Aussichten eigentlich wenig problematisch sind. Mit China und der Türkei gelingt dem russischen Erdgasriesen der Eintritt in wichtige Märkte. Zudem ist die EU ebenfalls nicht problematisch, zumal hier mit Nord Stream 1 bereits eine direkte Pipeline existiert, auch wenn diese in den vergangenen Jahren bereits zu 100 % ausgelastet gewesen ist.

Nichtsdestoweniger ist die Versorgung wichtiger Märkte sichergestellt, was hier eine stabile operative Säule sein dürfte. Da die Volumina durch die fertigen Projekte weiterhin ansteigen könnten, scheinen die Aussichten sogar langfristig besser und absatzstärker zu werden, wobei natürlich die Öl- und Erdgaspreisentwicklung entscheidend sein wird, ob das auch zu besseren Umsätzen und Ergebnissen führt.

Die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis im niedrigen einstelligen Bereich bewertete Gazprom-Aktie, die zudem langfristig auf eine Dividendenrendite von über 10 % kommen könnte, scheint daher durchaus ansprechend bewertet zu sein und trotz der ganzen Nord-Stream-2-USA-Eskapade über ein interessantes Chancen-Risiken-Verhältnis zu verfügen. Und möglicherweise gar einen Wachstumscharme zu besitzen, den dieses Bewertungsmaß noch nicht auszudrücken vermag.

Einen näheren Blick wert?

Wer daher die Unsicherheiten rund um die Handelspolitik und die US-Sanktionen verträgt, könnte gerade jetzt möglicherweise einen smarten, langfristig orientierten Blick riskieren. Die Bewertungslage ist immer noch günstig, die Dividendenaussichten hoch und auch langfristige Chancen sind hier definitiv vorhanden.

Eigentlich ist bloß die aktuelle Nachrichtenlage schlecht, was die Ausgangslage langfristig noch attraktiver gestalten könnte.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Gazprom

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