Lagarde - EU-Einstufung grüner Investitionen für EZB nutzbar

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde kann sich eine Übernahme des geplanten EU-Einteilungssytems für grüne Investments bei der Handhabung der Sicherheiten für Kreditgeschäfte vorstellen.

"Für uns wäre es vollkommen gerechtfertigt, dies anzuwenden auf die Pfänder, die wir annehmen", sagte Lagarde am Montag auf einer virtuellen Veranstaltung des European Policy Centre. Dies würde der EZB helfen, korrekt zu bestimmen, welche Finanzinstrumente sie als Pfänder annehme, bevor sie Kredite ausreiche. Eine stärkere Berücksichtigung von Umweltthemen wie der Kimawandel in der Geldpolitik ist ein wichtiger Diskussionspunkt in der derzeit laufenden Strategieüberprüfung der Notenbank. Einzelne Währungshüter sind bereits mit konkreten Vorschlägen vorgeprescht.

In der EU wird derzeit an einem Klassifikationssystem für grüne Investments gerabeitet. Laut Lagarde soll dies bis Januar 2022 umgesetzt werden. "Momentan sehe ich dies als einen fantastischen Schritt vorwärts an, aber noch nicht als einen vollständigen Schritt", sagte sie. Denn es bestehe bei der Auffächerung in verschiedene Stufen von 'sehr grün' bis 'gar nicht grün' Verbesserungsbedarf. Dies müsse klarer identifiziert werden. Die EU-Kommission arbeite derzeit hart daran.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte unlängst den Vorschlag eingebracht, dass die Währungshüter künftig nur noch solche Wertpapiere kaufen oder als Sicherheiten akzeptieren, bei denen ihre Emittenten bestimmten klimabezogenen Berichtspflichten nachkommen. Zudem könnten sie erwägen, nur Ratings von Agenturen zu verwenden, die klimabedingte Finanzrisiken angemessen berücksichtigen.

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