Litauen - Belarus fliegt Migranten ein und schickt sie über EU-Grenze

Reuters · Uhr

Karviai (Reuters) - Litauen wirft seinem Nachbarland Belarus vor, Migranten aus dem Ausland einzufliegen.

Das EU-Land kündigte am Mittwoch an, eine Barriere an der Grenze zu bauen und Truppen einzusetzen, um die illegale Einreise von Migranten zu verhindern. Die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte sagte, dass Belarus diesen Menschen Flüge in die belarussische Hauptstadt Minsk angeboten habe. Bei mindestens einem Migranten, der nach Litauen gekommen sei, habe man dazu Belege gefunden. "Es gibt Reisebüros, Direktflüge, die Minsk zum Beispiel mit Bagdad verbinden, und es gibt Agenturen sowohl in Belarus als auch in anderen Ländern, die hier tätig sind und 'Touristen' nach Minsk locken", sagte Simonyte der Nachrichtenagentur Reuters.

Sie sagte, der Hauptflughafen, von dem aus Menschen nach Belarus flögen, sei in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Aber die Regierungschefin schloss nicht aus, dass auch Migranten aus Istanbul einflogen sind. Die als Beweis angeführten Dokumente, die Reuters als Kopien vorliegen, beinhalten Anträge von in Minsk ansässigen Agenturen namens UmnoTury und Tsentrkurort, datiert auf 27. Mai und 7. Juni. Darin wird das belarussische Außenministerium um Visa für drei irakische Bürger gebeten. Darüber hinaus legte die Regierung vier Bordkarten für einen Flug mit der staatlichen weißrussischen Fluggesellschaft Belavia von Istanbul nach Minsk vom 27. Mai vor. Diese wurden demnach bei einem Migranten gefunden.

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte bereits Ende Mai angekündigt, dass sein Land Migranten nicht länger daran hindern werde, die Grenze nach Litauen und damit zur EU zu überqueren. Litauens Präsident Gitanas Nauseda hatte bereits kurz vor dem jüngsten EU-Gipfel in Brüssel erklärt, Belarus setze zunehmend Migranten als politische Waffen gegen die EU ein. Als Reaktion auf Sanktionen hat der Lukaschenko der Europäischen Union (EU) am Dienstag mit einem Stopp des Warentransits nach Osten gedroht.

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