PowerCell: „Ein Quartal, das sich auf die Bemühungen in neuen Segmenten konzentriert“
Diese Überschrift hat der schwedische Wasserstoff-Spezialist für die Pressemitteilung zu den Zahlen des dritten Quartals verwendet. Eine schöne Umschreibung für den Geschäftsverlauf der drei abgelaufenen Monate von Juli bis September, die außer einer Umsatzsteigerung nicht wirklich viel zu bieten haben. Trotzdem werden die Zahlen im tagesverlauf freundlich aufgenommen – die Aktie liegt nach einem kurzen Rutscher in Minus Richtung Handelsschluss wieder etwas mehr als 2 Prozent im Plus. Schließlich lebt die Wasserstoff-Branche doch von der Fantasie, dass sie schon bald an allen Ecken und Enden in der Energieversorgung eingesetzt wird. Klar, dass in diesem Fall weiter investiert werden muss.
Umsatzsteigerung um 10 Prozent
Im dritten Quartal erzielte PowerCell Erlöse in Höhe von auf 16,6 Millionen Schwedischen Kronen (SEK) – umgerechnet 1,476 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immerhin eine Steigerung von 10 Prozent. „Die relativ bescheidene Umsatzsteigerung hängt mit dem Zeitpunkt der Auslieferung der einzelnen Bestellungen zusammen und spiegelt nicht die zugrunde liegende Trendlinie wider“, sagte Vorstandsmitglied Karin Nilsson, Finanzvorständin und vorübergehende Vorstandsvorsitzende. Das war es dann aber auch schon mit den einigermaßen guten Nachrichten aus dem Quartalsbericht. Ab jetzt muss das Minus von der Fantasie „der Bemühungen, die sich auf neue Segmente konzentriert“ überdeckt werden.
Der Verlust beim Betriebsergebnis vor vergleichbaren Posten erhöhte sich von -16,6 auf -22,3 Millionen SEK (2,166 Millionen Euro). PowerCell begründet den Anstieg unter anderem mit negativen Währungseffekten und absichtlich erhöhte Kosten für Verkauf und Verwaltung, die das Wachstum und dem Eintritt in neue Segmente beschleunigen sollen.
Vorstandswechsel kostet Geld
Das Betriebsergebnis nach Posten, die die Vergleichbarkeit beeinträchtigen, belief sich im Zeitraum Juli bis September 2020 auf -27.964 (2.721 Euro) nach minus -16.746 Tausend SEK im Vorjahreszeitraum. Der signifikante Unterschied im Betriebsergebnis nach Posten, die die Vergleichbarkeit beeinflussen, ist auf die einmaligen Kosten des Unternehmens von -5.637.000 SEK zurückzuführen infolge des Wechsels des CEO im Laufe des Quartals entstanden. Ab dem neuen Jahr wird Richard Berkling, aktuell CEO von CPAC Systems, die Position von Per Wassén übernehmen.
Ausblick laut PowerCell weiterhin gut
„Wir haben weiterhin ein zunehmendes Interesse an unseren Produkten und Technologien. Die Investitionen in Wasserstoff beschleunigen sich und im dritten Quartal präsentierten sowohl die EU als auch führende EU-Mitglieder ehrgeizige Wasserstoffstrategien, die uns in die zukünftige Wasserstoffgesellschaft führen werden “, sagte Nilsson weiter.
Aktie gerade nicht sonderlich beliebt
Auch wenn die Anleger es heute ähnlich sehen wie die vorrübergehende Vorstandsvorsitzende Karin Nilsson, gehört PowerCell gerade nicht wirklich zu den Favoriten der Anleger. Mit einem Plus von 58 Prozent seit Jahresanfang hat die Aktie den Anschluss an die Lieblinge der Anleger etwas verloren. In den letzten drei Monaten steht unter Strich und Kursrückgang von etwas mehr als 10 Prozent. PowerCell muss jetzt zeigen, dass sich die erhöhten Kosten für Verkauf und Verwaltung auch bezahlt machen und mit neuen Aufträgen punkten. Dann könnte auch der Kurs wieder bessere Zeiten erleben.
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Von Markus Weingran
Foto: Homepage PowerCell