Röttgen sieht mögliche Koalition mit FDP skeptisch
Berlin (Reuters) - Der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat sich skeptisch zu einer möglichen Koalition der Union mit der FDP nach der Bundestagswahl geäußert.
"Auf eine Partei, die mal Lust hat zu regieren und dann wieder nicht, kann man sich nicht verlassen. Das sind unsichere Kantonisten, auf die ich nicht setzen würde", sagte der Außenpolitiker der "Augsburger Allgemeinen" vom Mittwoch. Röttgen warf der FDP vor allem vor, 2017 die Sondierungsgespräche über ein Jamaika-Bündnis mit Union, Grünen und Liberalen abgebrochen zu haben. "Die FDP hat ein historisches Versagen zu verantworten, indem sie sich nach zwei großen Koalitionen einem neuen Anfang und der Regierungsverantwortung verweigert hat. Das werden die Wähler nicht vergessen", sagte er.
Röttgen erklärte zudem, dass es zwischen der CDU und den Grünen mehr Wechselwähler gebe als zwischen der Union und der AfD. "Wir haben ein Potenzial von rund 40 Prozent", sagte er zu möglichen Wahlzielen. Die CDU wählt am Samstag auf einem digitalen Parteitag einen neuen Vorsitzenden. Dabei tritt Röttgen gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet und Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz an. Der Wahlausgang gilt in Parteikreisen als offen. Im März oder April wollen sich CDU und CSU dann auf einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl einigen.