Steinmeier begrüßt Merkel-Macron-Initiative als 'notwendiges Signal'
BERLIN/ROM (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Europäer als Konsequenz aus der Corona-Pandemie zum solidarischen Zusammenstehen aufgerufen. "Selten hat eine Krise so deutlich gemacht, was für eine Schicksalsgemeinschaft wir in der EU sind", sagte er nach Angaben des Bundespräsidialamts am Dienstag in einem Telefongespräch mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella. "Die Lehre für uns: Wir sollten so nah wie möglich beieinander bleiben. Die deutsch-französische Initiative ist ein notwendiges Signal."
Der Bundespräsident ging damit auf die Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron für ein 500-Milliarden-Wiederaufbauprogramm für die EU ein. Dieses sieht nicht zurückzuzahlende Zuschüsse für Corona-Krisenstaaten wie Italien und Spanien vor.
Steinmeier brachte in dem 40-minütigen Telefonat den Angaben zufolge seine Sorge zum Ausdruck, dass das Bild Deutschlands in Italien im Zuge der Corona-Pandemie gelitten habe. Er äußerte die Hoffnung, dass er und Mattarella sich, sobald es die Lage erlaube, auch persönlich treffen können - dies auch als Ausdruck deutsch-italienischer Solidarität.
Steinmeier war im September vergangenen Jahres zu einem Staatsbesuch in Italien gewesen. Er und Mattarella sind miteinander befreundet. Es war bereits ihr viertes Telefongespräch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Diesmal ging die Initiative von Mattarella aus.
In Italien hatten es viele Menschen Deutschland übel genommen, dass die Bundesregierung zum Beginn der Krise die Ausfuhr von Schutzmaterialien wie Masken vorübergehend verbot. Später half Deutschland dem besonders stark von der Pandemie betroffenen Italien aber - auch mit der Behandlung italienischer Covid-19-Patienten in deutschen Krankenhäusern.
Mit Blick auf die Debatte um die Grenzöffnungen in der EU sprach sich Steinmeier laut Bundespräsidialamt für ein gemeinsames europäisches Vorgehen aus. Er betonte: "Wir müssen uns gemeinsam auf den Weg in eine bessere Zukunft begeben und mit Blick auf den Umgang mit der Corona-Pandemie keine Nachhutgefechte führen."/sk/DP/jha