onvista-Börsenfuchs: Guckt weit in die Zukunft, Anleger!

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Hallo Leute! Seid mal ehrlich: Fragt Ihr Euch nicht auch, in welcher total bekloppten Welt wir inzwischen leben? Und wenn man Börsen und Wirtschaft gegenüberstellt, kann man momentan eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln. Dass Aktienkurse und Konjunktur nix mehr verbindet, ist zwar nur auf den ersten Blick so. Jaa, Börsianer haben immer ein Fernglas auf, wollen die Zukunft erkennen und darauf handeln. Aber ob das heutzutage gelingt …

Wenn man im Topf mit den Tagesnachrichten die Analysen und Prognosen der Profis verrührt, kann man leicht die Lust an der Geldanlage verlieren. Wer blickt da noch durch? werde ich häufiger gefragt. Selbst alte Hasen mit viel Erfahrung weichen gerne auf wachsweiche Formulierungen aus (was nicht verwundert). Denn momentan treffen viele neuartige Entwicklungen zusammen, die mehr oder weniger wichtig für die Kursentwicklung am Aktienmarkt sind – oder eigentlich sein sollten. Stärktes Argument der Bullen: die unendliche Liquiditätsversorgung durch die Zentralbanken. Die ist an sich nix Neues, wird jetzt aber noch „fiskalisch“, also durch riesige Hilfspakete der Staaten unterstützt. Doch ist die Konjunktur ja auch in einem jämmerlichen Zustand. Und das Virus? In Europa werden die Alltagsbeschränkungen munter gelockert (von Tönnies-Fleisch abgesehen), weltweit sind die neuen Infektionszahlen jedoch furchterregend, so dass eine zweite Pandemiewelle droht. Dazu kommen das Lufthansa-Dax-Drama und das sagenhafte Wirecard-Desaster. Müsste der Aktienmarkt nicht stärker in die Knie gehen?

Intellektuelle Vordenker in der Finanzcommunity sprechen davon, dass sich die Märkte bereits aus der kurzfristigen Sicht lösen, die von starker Unsicherheit geprägt ist. Das klingt plausibel. Denn nicht selten liegt die Preisgestaltung der Märkte Jahre in der Zukunft, wenn die Unsicherheit nachlässt. Dazu ein bekennender Optimist: Wir wissen nicht, ob die Kurse aktuell sechs Monate oder ein Jahr vorwegnehmen, aber sicher ist, dass wir uns in einem Bullenmarkt befinden. Häh, sicher? Da bin ich mir nicht überhaupt nicht sicher.

Vor uns können noch schwere Wirtschafts- und Börsenmonate liegen – wir wissen’s halt nicht. Schlimmstenfalls kann es viel länger dauern als es die Mehrheit der zuversichtlichen Propheten sagt (ab Sommer soll’s schon wieder aufwärts gehen). Ich rate Euch, meine Freunde, ein besonders starkes Fernrohr aufzusetzen und jetzt vor allem für Eure gaaanz langfristige (Alters-)Vorsorge Aktien zu kaufen. Vergesst dabei nicht, vorsichtshalber den Goldanteil im Portfolio weiter aufzustocken!

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