ANALYSE: JPMorgan prophezeit Rolls Royce düstere Aussichten

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Wegen hoher Kosten und starker Konkurrenz sieht die US-Bank JPMorgan schwierige Jahre auf den Triebwerkshersteller Rolls-Royce zukommen. Experte David Perry stufte die Aktie deshalb in einer am Dienstag vorliegenden Analyse von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte sein Kursziel auf 75 Pence. Zuvor war es mit 140 Pence noch beinahe doppelt so hoch.

Kritisch sehe er vor allem das Segment "New Markets", das unter anderem Elektroantriebe für kleinere Flugzeuge bündele, schrieb Perry in einer aktuellen Studie. Trotz guter Wachstumschancen könnte das Geschäft bis in die 2030er Jahre Verluste schreiben.

Der Experte senkte seine Ergebnisschätzungen (EPS) für die Jahre bis 2025 massiv und liegt nun nach eigenen Angaben bis 2024 auch klar unter den Konsensprognosen. Weil der Konzern teilweise keine mittelfristigen Prognose ausgebe und Kosten für Zinsen und Steuern schwer abzuschätzen seien, unterliege seine Prognose allerdings einer erhöhten Unsicherheit, so Perry.

Dass das Wartungsgeschäft in der nun fokussierten Luftfahrt weniger abwerfe als in der Autobranche, dürfte dem Analysten zufolge noch jahrelang ein Problem darstellen. Konkurrenten in der europäischen Luftfahrt seien zudem finanziell besser aufgestellt. Auch das Geschäft mit kleinen modularen Reaktoren (SMR), in das Rolls-Royce investiere, werde kurz- bis mittelfristig ein kostspieliges bleiben.

Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der jeweilige Sektor entwickeln wird./jcf/edh/he

Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.04.2022 / 00:12 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 12.04.2022 / 00:54 / BST

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