Vergiss Ballard und Plug Power: Diese Brennstoffzellen-Company ist auf dem Weg zur Nr. 1

The Motley Fool · Uhr
Changan 2022

Die Wasserstoffwirtschaft wird groß. Richtig groß. Da sind sich viele Beobachter sicher. Was liegt also näher, als einfach in ein paar Wasserstoff-Unternehmen zu investieren, um von diesem Wachstum zu profitieren? Das Problem: Die Wettbewerbssituation ist brutal. Dutzende Unternehmen wollen ein möglichst großes Stück des künftigen Markts für sich abschneiden.

Ob Ballard Power (WKN: A0RENB) und Plug Power (WKN: A1JA81) den Brennstoffzellen-Markt anführen werden, ist noch längst nicht sicher. Vielmehr haben sich zuletzt einige aussichtsreiche Wettbewerber hervorgetan, wovon einer schon kurzfristig an die Spitze stürmen könnte.

Die Konkurrenz von Plug und Ballard Power bringt sich in Stellung

Brennstoffzellen haben viele Anwendungen. Sie können dabei helfen, die Schifffahrt sauberer zu bekommen und Zugstrecken ohne Oberleitungen zu elektrifizieren sowie als stationäre Kraftwerke komplementär zu erneuerbaren Energien die Stromerzeugung zu stabilisieren oder jenseits der Stromnetze für zuverlässige Energieversorgung zu sorgen.

Auch im Schwerlastverkehr und für Intralogistik-Fahrzeuge kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Und was die volumenstarken Leichtfahrzeuge angeht, stehen die Chancen weiterhin gut, dass Brennstoffzellen ihre Nischen finden werden. Die Anzahl der produzierten Brennstoffzellensysteme dürfte sich in den kommenden Jahren vervielfachen.

Aber wer wird sie fertigen? Bekannte Marken wie Ballard und Plug kommen einem als Erstes in den Sinn. Aber zusätzlich zu den diversen Spezialisten drängen auch Bosch, Freudenberg und eine Reihe weiterer großer Automobilzulieferer und Fahrzeughersteller in den Markt. Amerika, Europa und Asien liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Preis-, Technologie- und Marktführerschaft.

Um sich dabei nach vorn zu schieben, werden transkontinentale Partnerschaften immer beliebter. Besonders interessant ist dabei die Zusammenarbeit des chinesischen Autoherstellers Changan mit dem britischen Spezialisten Intelligent Energy.

Das ist Intelligent Energy

Ähnlich wie Ballard Power Spezialisten ist auch Intelligent Energy schon seit Jahrzehnten im Bereich Brennstoffzellen aktiv. Da sich die Marktentwicklung so ewig lang hingezogen hatte, bekam das Unternehmen in den 10er-Jahren Probleme. Großinvestor Meditor Capital Management sammelte Intelligent Energy für läppische 20 Mio. Pfund ein.

Das Meditor-Management gab sich damals überzeugt, dass die Technologie des Unternehmens weltweit führend sei und großes Potenzial habe. Um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, war es bereit, erhebliche Mittel zu investieren.

2019 folgten weitere wichtige strategische Schritte. Mit dem Lkw-Bauer Tri-Ring und dem Wasserstoff-Experten Hynertech wurde in China eine Kooperation zur Serienfertigung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen beschlossen. Ob daraus groß etwas wurde, ist fraglich. Aber die Stärke von Intelligent Energy liegt sowieso eher bei kompakten Systemen für Leichtfahrzeuge, Elektrogeräte und Drohnen.

Und mit Changan hat sich das Unternehmen fast gleichzeitig einen weiteren chinesischen Partner geangelt, der wirklich für Skalierung sorgen kann. Changan ist in diesem Jahr unter den allgemein schwierigen Marktbedingungen überraschend zum drittgrößten Hersteller im Reich der Mitte aufgestiegen.

Darum müssen sich Ballard und Plug Power warm anziehen

Das konkrete Ziel der Partnerschaft, die mit öffentlichen Mitteln unterstützt wurde, lautete, ein optimiertes Brennstoffzellensystem für den Einbau in SUV-Modelle zu entwickeln und in die Serienfertigung zu überführen. Gleichzeitig eröffnete Changan in Birmingham ein Forschungszentrum, das sich um die Integration der Brennstoffzellen und die Entwicklung der Steuerungstechnik kümmern sollte.

Das Ergebnis der Kooperation wurde vor wenigen Wochen vorgestellt: Der SL03 der Tochtermarke Shenlan (深蓝, übersetzt „tiefblau“), das erste seriengefertigte Brennstoffzellenauto Chinas. Es ähnelt dem Model 3 und ist ebenfalls mit viel smarter Technologie ausgestattet. Die Reichweite wird mit 700 Kilometern angegeben, was für viele potenzielle Käufer attraktiv sein könnte.

Es ist nett, wenn Ballard und Plug Power gelegentlich ein paar Busse, Lkws oder Züge mit Brennstoffzellensystemen ausstatten. Aber für die großen Stückzahlen, die den Erfolg bringen, braucht es Anwendungen in volumenstarken Segmenten. Die Erfahrung zeigt, dass in China, wo aktuell rund 500.000 Elektroautos pro Monat verkauft werden, sehr schnell hohe Stückzahlen erzielbar sind.

Schon 1 % davon wären 60.000 Stück pro Jahr. Und Changan ist nur einer von mehreren Partnern von Intelligent Energy. Auch zum Wasserstoff-Cluster in Sachsen hat das Unternehmen seine Fühler ausgestreckt. Und mit dem Drohnenhersteller und langjährigen Partner Hogreen Air wurde in diesem Juni der Aufbau einer Fertigung in Südkorea vereinbart.

Auf diese Weise könnten die aktuellen Marktführer schon bald von einem wenig bekannten Durchstarter abgehängt werden. Das Rennen ist offen!

Der Artikel Vergiss Ballard und Plug Power: Diese Brennstoffzellen-Company ist auf dem Weg zur Nr. 1 ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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