OTS: Deloitte / Deloitte Property Index 2022: Wohnimmobilienpreise ...

dpa-AFX · Uhr
    Deloitte Property Index 2022: Wohnimmobilienpreise zweistellig
gestiegen
München (ots) -

- Steigende Immobilienpreise in Europa, Deutschland schließt zu den teuersten
  Ländern auf
- Mietpreise nochmals leicht gestiegen, München weiter Mietpreisspitzenreiter in
  Deutschland und zugleich zweitteuerstes Wohnimmobilienpflaster
- Neubautätigkeit in Deutschland weiterhin eher unterdurchschnittlich im
  europäischen Vergleich

Lebenshaltungskosten und Energiepreise haben in den vergangenen Monaten
zugelegt, und auch das Wohnen wird zunehmend teuer - ob zur Miete oder im
Eigenheim. Dies geht aus dem neuesten Property Index von Deloitte hervor, einer
der umfassendsten Untersuchungen der europäischen Wohnimmobilienmärkte, erhoben
2021. Die aktuelle Auflage analysiert die Daten aus 23 europäischen Ländern und
68 ausgewählten Großstädten und sieht starke Auswirkungen auf die
Wohnimmobilienmärkte, u.a. durch die Folgen des Ukraine-Kriegs.

"Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Wohnungsmarkt sind nach wie vor
zu spüren, allerdings hat sich hier die Situation gegenüber dem Vorjahr
diesbezüglich stabilisiert", sagt Michael Müller, Partner und Real Estate Leader
bei Deloitte. "Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg sehen wir jedoch europaweit
gestiegene Preise für Bauleistungen und die Knappheit an Baumaterialien als
gravierende Herausforderungen für die Branche. Zudem führen die Störungen der
Lieferketten zu höheren Risiken in der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben,
und zunehmend schlägt sich die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von
Arbeitskräften und Baustoffen auch auf die Baupreise nieder, die noch dazu von
der gestiegenen Inflation getrieben werden."

Zu diesen Herausforderungen kamen seit Februar 2022 die Folgewirkungen des
Ukraine-Konflikts hinzu. Da sich viele europäische Länder, insbesondere in
Ost-Europa, mit den Geflüchteten solidarisch zeigten, waren die Auswirkungen auf
den Wohnungsmarkt vor allem in den direkten Nachbarländern der Ukraine deutlich
zu spüren. Für das zweite Quartal 2022 sank das Angebot entsprechend auf den
Mietmärkten, da viele zur Vermietung angebotene Wohnungen zur Unterbringung von
ukrainischen Flüchtlingsfamilien genutzt werden.

Wohnraum noch knapper und teurer

"Insgesamt zeichnet sich der Wohnungsmarkt in Deutschland durch seine
Heterogenität mit seiner multizentrischen und föderalen Struktur aus", so
Müller. "Dies zeigt sich in den Städten und Metropolregionen, die zum Großteil
sehr hochpreisig sind und im Kontrast zu erschwinglicheren peripheren Teilen des
Landes stehen."

Besonders stark war dieser Effekt in den untersuchten Städten zu beobachten, wo
der Preisanstieg bei den Angebotspreisen von Wohnimmobilien zweistellig ausfiel.
Die Immobilienpreise in München haben einen Quadratmeterpreis von 10.500 EUR
erreicht und liegen somit fast 130 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, gefolgt
von Frankfurt (+82%), Hamburg (+50%) und Berlin (+41%). Am stärksten stiegen die
Kaufpreise dabei in Frankfurt (+16,7%), gefolgt von Hamburg (+13,1%) und München
(+11,7%).

Mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von elf Prozent bei neuen
Kaufimmobilien gegenüber dem Vorjahr ist aktuell ein neuer Höchststand in
Deutschland erreicht. Zugleich bleibt die Neubautätigkeit in Deutschland
-bezogen auf die Einwohnerzahl - wie in den Jahren zuvor klar hinter der anderer
EU-Staaten zurück. Die Situation dürfte sich hierzulande durch den Zuzug aus dem
Kriegsgebiet im laufenden Jahr noch weiter verschärfen.

Deutschland viertteuerstes Immobilienland Europas

Der steigende Trend ist sowohl bei den Miet- als auch Kaufpreisen zu beobachten:
So liegt Deutschland inzwischen mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von
4.600 EUR/qm für neue Wohnimmobilien innerhalb Europas auf dem vierten Rang,
dicht gefolgt von den Niederlanden und hinter den Spitzenreitern Großbritannien,
Österreich und Frankreich.

Auch das Mietniveau stieg in Deutschland nochmals stark an - drei deutsche
Städte finden sich in den Top 20 der teuersten europäischen Städte, bezogen auf
das durchschnittliche Mietniveau. Angeführt wird das Ranking der deutschen
Städte von München (18,90 EUR/qm) auf Platz 10, gefolgt von Frankfurt (15,90
EUR/qm), Berlin (14,30 EUR/qm), sowie Hamburg (13,60 EUR/qm).

Europaweit unangefochten an der Spitze liegt nach wie vor Paris mit einer
Durchschnittsmiete von 29,10 EUR/qm. Dahinter platzierten sich Oslo (26,6
EUR/qm), London Innenstadt (25,1 EUR/qm) und Amsterdam (22,5 EUR/qm).

Preisniveaus europaweit meist weiter gestiegen

Das begrenzte Angebot an neuem Wohnraum bleibt auch europaweit weiter für alle
untersuchten Länder herausfordernd. In den meisten europäischen Städten wird
eine Wohnraumerweiterung durch strenge nationale und kommunale Genehmigungs- und
bauvorgaben reglementiert, zugleich hat die Nachfrage gleichzeitig Rekordhöhen
erreicht, nicht zuletzt durch die fortschreitende Urbanisierung und die
Nachfrage nach Immobilien als stabile und langfristige Investitionsmöglichkeit.

Auch die Erschwinglichkeit von Wohneigentum bleibt ein zentrales Thema in allen
untersuchten Märkten: Diese hat sich nur in wenigen Ländern verbessert und wird
auf absehbare Zeit europaweit eine große Herausforderung für Staat, Politik und
Gesellschaft bleiben. So hat sich die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien in
Deutschland um rund ein halbes Jahresgehalt im Vergleich zum Vorjahr verteuert
und liegt nun bei 6,5 Bruttojahresgehältern.

"Die bis vor kurzem noch historisch niedrigen Zinsen haben in den vergangenen
Jahren eine regelrechte Flucht ins 'Betongold' ausgelöst und Preise sowie Mieten
ansteigen lassen. In 2022 hat sich die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt
u.a. durch den Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden
Flüchtlingsströme weiter verschärft", sagt Müller. "Um die Situation in den
Griff zu kriegen, muss in Deutschland dringend neuer und bezahlbarer Wohnraum
geschaffen werden - viel neuer Wohnraum! Andernfalls laufen wir Gefahr, dass
sich die Spirale aus Wohnraummangel und Preisanstieg immer weiterdreht."

Ansprechpartner für die Studie ist Michael Müller, Leader des Bereichs Real
Estate bei Deloitte

Die vollständige Studie finden Sie auf unserer Website:
https://www2.deloitte.com/de/de/pages/real-estate/articles/property-index

Über Deloitte

Deloitte ist ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und
Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und
damit verbundenen Dienstleistungen; Rechtsberatung wird in Deutschland von
Deloitte Legal erbracht. Unser weltweites Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften
und verbundenen Unternehmen in mehr als 150 Ländern (zusammen die
"Deloitte-Organisation") erbringt Leistungen für vier von fünf Fortune Global
500®-Unternehmen. Erfahren Sie mehr darüber, wie die rund 345.000 Mitarbeiter
von Deloitte das Leitbild "making an impact that matters" täglich leben:
www.deloitte.com/de (https://www2.deloitte.com/de/de.html) .

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited ("DTTL"), ihr
weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen
(zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch "Deloitte Global" genannt)
und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind
rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten
nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes
DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen
Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt
selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Weitere Informationen finden Sie
unter http://www.deloitte.com/de/UeberUns .

Pressekontakt:

Markus Soffner
Media Manager
Tel: +49 89 29036 5991
mailto:msoffner@deloitte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/60247/5305927
OTS:               Deloitte

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