APA ots news: WIFO: Kräftiger Aufschwung im 1. Halbjahr 2022

dpa-AFX · Uhr
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    Wien (APA-ots) - Laut Statistik Austria wuchs Österreichs Wirtschaft im  
II. Quartal 2022 um 1,5% gegenüber dem Vorquartal, nachdem das BIP 
bereits im I. Quartal stark zugelegt hatte. Wachstumsimpulse gingen 
vor allem von der günstigen Exportdynamik aus, die ihrerseits die 
Industrieproduktion stimulierte. Vorlaufindikatoren deuten allerdings 
auf eine Eintrübung der Konjunktur im 2. Halbjahr hin. 

"Aufgrund der anhal­tend hohen Erzeuger­preisinflation wird sich 
der Verbraucherpreis­auftrieb in den kom­menden Quartalen weiter 
beschleunigen", so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes 
Christian Glocker. 

Die Weltwirtschaft expandiert zwar weiterhin, das Wachstum 
verliert jedoch an Schwung. Die Abkühlung der Weltkonjunktur - eine 
unmittelbare Folge des anhaltend hohen Preisauftriebs und gestörter 
Lieferketten - bestimmt auch in Österreich den weiteren 
Wachstumspfad. Im 1. Halbjahr wirkte sie sich dagegen noch kaum auf 
die österreichische Volkswirtschaft aus: Das BIP wuchs im II. Quartal 
2022 um 1,5% gegenüber dem Vorquartal, und damit ähnlich kräftig wie 
im I. Quartal. Auf der Angebotsseite trugen insbesondere die 
Industrie, die Beherbergung und Gastronomie sowie das Verkehrswesen 
zur Expansion bei, nachfrageseitig vor allem die Ausweitung des 
privaten und öffentlichen Konsums sowie ein Anstieg der Nettoexporte. 

Vorlaufindikatoren deuten allerdings auf eine Verlangsamung der 
Konjunktur im 2. Halbjahr hin. Der WIFO-Konjunkturklimaindex lag im 
August deutlich unter dem Niveau des Vormonats, wenn auch noch im 
positiven Bereich und über dem langjährigen Durchschnitt. Der 
UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ging im August im 
Vormonatsvergleich ebenfalls zurück und zeigt mittlerweile eine 
abnehmende Aktivität in der Industrie an. Auch das geringe 
Verbrauchervertrauen trübt die Aussichten. 

Das Wachstum der Gesamtwirtschaft im 1. Halbjahr 2022 wirkt sich 
weiterhin positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Beschäftigung wächst 
nach wie vor kräftig (August: voraussichtlich +1,6% gegenüber dem 
Vorjahr), wenngleich die Dynamik allmählich nachlässt. Die 
Arbeitslosigkeit ging im Vorjahresvergleich weiter zurück (13,0%). 
Die Beschäftigung ist nach wie vor höher und die Arbeitslosigkeit 
deutlich niedriger als unmittelbar vor Ausbruch der 
COVID-19-Pan­demie. Mit dem Aufschwung ist allerdings auch die 
Arbeitskräfteknappheit der Vorkrisenjahre zurückgekehrt: Laut 
WIFO-Konjunkturtest ist der Personalmangel derzeit ein zentrales 
Hemmnis der Wirtschaftstätigkeit. 

Der Preisauftrieb bleibt kräftig. Die seit längerem beobachteten 
hohen Zuwachsraten bei den Erzeugerpreisen schlagen sich mittlerweile 
deutlich in den Verbraucherpreisen nieder. Letztere legten im Juli 
abermals spürbar zu (+9,3% gegenüber dem Vorjahresmonat, 
Schnellschätzung für August +9,1%; laut VPI). 

Abbildung 1: Preisentwicklung in Österreich - [auf der 
WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/69783) 

Zu den Definitionen siehe "[Methodische Hinweise und Kurzglossar] 
(https://www.ots.at/redirect/wifo25)". 

Rückfragehinweis: 
   Rückfragen bitte am Freitag, dem 9. September 2022, von 9 bis 12 Uhr, an

Mag. Dr. Christian Glocker, MSc, Tel. (1) 798 26 01 - 467, christian.glocker@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom 

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER 
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** 

OTS0023    2022-09-09/09:00

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