ABB-Chef sieht keine Anzeichen für Nachfrageschwäche
Zürich (Reuters) - Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB sieht keine Anzeichen für eine Abschwächung der Nachfrage, auch wenn sich die Wirtschaft weltweit abkühlt und manche Länder sich einer Rezession nähern.
"Wir haben im dritten Quartal keinen Abschwung in unseren Zahlen gesehen", sagte Konzernchef Björn Rosengren am Donnerstag. "Ganz klar, wir sehen weiterhin Wachstum." Rosengren geht davon aus, dass sich die zuletzt starke Nachfrage wieder auf einem eher üblichen Niveau einpendeln wird. "Wir hatten sieben Quartale mit einem book-to-bill-Verhältnis von über eins, wir haben also den größten Auftragsbestand, den dieses Unternehmen je hatte", sagte der Manager.
Der Geschäftsbereich Power Conversion soll wie geplant bis Jahresende verkauft werden, sagte Rosengren. ABB will sich auf Elektrifizierung und Automatisierung spezialisieren. Die Turboladersparte Accelleron wurde Anfang Oktober abgespalten und an die Schweizer Börse SIX gebracht. Die Börsenpläne für das Geschäft mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge dagegen liegen wegen des unsicheren Marktumfelds vorerst weiterhin auf Eis.
Im dritten Quartal schmälerten Kosten für eine Untersuchung im Zusammenhang mit einem Kraftwerksprojekt in Südafrika den Nettogewinn von ABB. Operativ dagegen erreicht der Siemens-Konkurrent das angepeilte Rentabilitätsziel ein Jahr früher als angepeilt. Eine Überprüfung der Finanzziele stellte Rosengren für Ende 2023 in Aussicht.
(Bericht von John Revill und Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)