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dpa-AFX · Uhr
    Allianz Trade Prognose: Insolvenzen in Deutschland steigen mit
Bankenturbulenzen stärker als erwartet
Hamburg (ots) -

- Allianz Trade korrigiert Prognose für Insolvenzen in Deutschland nach oben: 22
  % mehr Pleiten erwartet im Jahr 2023
- Gründe für stärkeren Anstieg sind ein längerfristiger Zinsanstieg und eine
  ungünstige Verschiebung der Finanzrisiken: Banken noch restriktiver bei
  Kreditvergabe und fällige KFW-Kredite sowie verschlechterte Profitabilität bei
  den Unternehmen
- Weiterhin keine Pleitewelle, sondern Normalisierung: Fallzahlen in Deutschland
  2023 weiterhin 5 % unter dem Niveau von vor der Pandemie 2019
- Deutschland im weltweiten Trend: Globale Insolvenzen steigen 2023 um 21 % und
  liegen damit ebenfalls 5 % unter den Werten von 2019
- Europa: 24 % mehr Pleiten erwartet, stärkster Anstieg in den Niederlanden und
  in Frankreich

Die Turbulenzen am Bankenmarkt bleiben nicht ohne Folgen: Durch die nun noch
restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in
Schwierigkeiten geraten als noch zu Jahresbeginn erwartet. Der weltweit führende
Kreditversicherer Allianz Trade hat daher in seiner jüngsten Insolvenzstudie die
Prognose angepasst. Allianz Trade erwartet in Deutschland für 2023 nun einen
Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 22 % (bisher 15 %). Das sind rund 17.800
Fälle und damit etwa 800 mehr als ursprünglich erwartet - aber weiterhin 5 %
unter dem Niveau von vor der Pandemie. Deutschland folgt mit dieser Entwicklung
dem weltweiten Trend: Bei den globalen Insolvenzen rechnet Allianz Trade mit
einem Anstieg um 21 %.

"Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht, auch wenn ein zweistelliger Zuwachs
zunächst den Anschein erweckt. Die Fallzahlen in Deutschland waren zuletzt
jedoch auf historisch niedrigem Niveau", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz
Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Selbst Ende 2023 dürfte
Deutschland das Niveau von vor der Pandemie noch nicht erreicht haben. Dies
dürfte erst nach einer weiteren Zunahme der Insolvenzen um 6 % im Jahr 2024
wieder leicht überschritten werden."

Zwar haben sich die wirtschaftlichen Erwartungen zuletzt etwas aufgehellt. Die
Allianz Trade-Experten gehen mit einem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) um -0,1 % jedoch weiterhin von einer leichten Rezession für 2023 aus im
Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig haben sich aber die finanziellen
Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert.

Bankenturbulenzen hinterlassen Spuren: schwach finanzierte Unternehmen gefährdet

"Die Bankenturbulenzen hinterlassen ihre Spuren auch in Deutschland", sagt
Bogaerts. "Mit den deutlich steigenden Zinsen laufen eher schwach finanzierte
Unternehmen Gefahr, in Schwierigkeiten zu geraten. Hinzu kommen zahlreiche
weitere Unsicherheiten. Mit den Turbulenzen am Bankenmarkt sind Kreditinstitute
nun noch vorsichtiger geworden und restriktiver bei der Vergabe von Krediten.
Das kommt für einige Unternehmen zur Unzeit, denn es werden zunehmend
KfW-Kredite aus der Pandemie fällig, die die Unternehmen zurückzahlen oder
refinanzieren müssen. Nicht alle haben dafür den notwendigen Puffer. Deshalb
gehen wir 2023 von etwas mehr Insolvenzen aus als bisher."

Hinzu kommt die Verschlechterung der Profitabilität von Unternehmen. Sie kämpfen
mit höheren Energiepreisen, die sich aufgrund der langfristigen Kontrakte erst
ab diesem Jahr sukzessive auf die Bilanzen durchschlagen. Die steigenden Kosten
beim Wareneinsatz sowie bei den Löhnen belasten die Profitabilität zusätzlich.

"Das können auch die zuletzt etwas aufgehellten wirtschaftlichen Aussichten
nicht ausgleichen", sagt Bogaerts. "Auch eine leichte Rezession bleibt noch eine
Rezession und Unternehmen können nicht von großen Umsatzsprüngen träumen, um die
höheren Kosten zu kompensieren. In der Folge wird es auf der Finanzierungsseite
dann enger, was sich aktuell bereits an der verschlechterten Zahlungsmoral sowie
steigenden Insolvenzen zeigt."

Weltweiter Trend analog - Deutschland steht in Europa weiter gut da

Deutschland steht allerdings nicht alleine da mit diesem Trend, sondern folgt
der globalen Entwicklung. Weltweit erwartet der führende Warenkreditversicherer
einen Zuwachs bei den Pleiten um 21 % (+2pp höher als noch zu Jahresbeginn). Und
auch weltweit dürfte das Insolvenzniveau von 2019 in diesem Jahr nicht erreicht
werden (-5 % vs. 2019). Nach einem weiteren erwarteten Zuwachs um 4 % im Jahr
2024 dürfte sich das Insolvenzgeschehen erst dann weitestgehend normalisiert
haben (-1 % vs. 2019).

In Europa ist die Insolvenzdynamik mit einem erwarteten Zuwachs bei den Pleiten
um rund 24 % ausgeprägter als im weltweiten Durchschnitt. Das liegt vor allem an
den stark zunehmenden Insolvenzen in den Niederlanden (+52 %), Frankreich (+41
%), Irland (+30 %) und Italien (+25 %). Viele europäische Länder überschreiten
das Vorkrisenniveau 2023 bereits deutlich, allen voran Spanien (+75 % im Jahr
2023 vs. 2019), Großbritannien (+29 % vs. 2019), Dänemark, Irland und die
Schweiz (+18 % vs. 2019) sowie Frankreich (+15 % vs. 2019)

"Deutschland steht im europäischen Vergleich weiterhin gut da", sagt Bogaerts.
"Die absoluten Fallzahlen sind immer noch sehr niedrig. Allerdings hat sich die
Dynamik bei der Zunahme der Pleiten im Zuge der Normalisierung inzwischen an das
weltweite Geschehen angeglichen. Ein Grund zur Panik ist es nicht - ein Anlass
zur Vorsicht und zu einem noch sorgfältigeren Debitoren- und
Liquiditätsmanagement allerdings schon."

Die vollständige Studie (PDF, ENG) finden Sie hier:

https://bit.ly/3zQ54yu

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und
anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz
gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100
Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,
um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Allianz
Trade täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 80 Millionen kleiner,
mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die
Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
entfallen.

Mit dieser Expertise macht Allianz Trade den Welthandel sicherer und gibt den
weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren
Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von
Standard & Poor's ist Allianz Trade im Schadensfall der finanzstarke Partner an
der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten und
beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit. 2022 erwirtschaftete Allianz
Trade einen Umsatz von EUR 3,3 Milliarden und versicherte weltweit
Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.057 Milliarden.

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