Vonovia verkauft in Milliarden-Transaktion Anteil an Immobilien-Paket

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Düsseldorf (Reuters) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia verkauft für eine Milliarde Euro eine Minderheitsbeteiligung an seinem "Südewo"-Wohungsportfolio in Baden-Württemberg an den US-Finanzinvestor Apollo.

Die Transaktion könnte eine Signalwirkung für den kriselnden deutschen Immobilienmarkt haben, in dem es angesichts hoher Zinsen und fallender Immobilien-Preise in den vergangenen Monaten kaum noch zu größeren Verkäufen gekommen war. Die Transaktion "untermauert die Werthaltigkeit unseres Portfolios", bilanzierte Vonovia-Chef Buch.

Die Südewo war 2015 Teil von Vonovia geworden, sie halte mehr als 21.000 Wohnungen in Baden-Württemberg, erklärte Vonovia. Für die Mieter werde sich nichts ändern, der Bochumer Konzern werde ihre Wohungen weiterhin bewirtschaften.

Die Transaktion bewerte das Südewo-Portfolio mit 3,3 Milliarden Euro, was einen Abschlag von weniger als fünf Prozent auf den Fair Value der Südewo zum 31. Dezember 2022 bedeute. Vonovia habe sich zudem eine langfristige Option zum Rückkauf der Beteiligung gesichert, eine Verpflichtung bestehe aber nicht. Mit dem Erlös generiere Vonovia rund die Hälfte des angestrebten freien Cashflows aus der Veräußerung von Vermögenswerten in Höhe von zwei Milliarden Euro. Der Verschuldungsgrad Vonovias (LTV) werde voraussichtlich um einen Prozentpunkt auf 44,1 Prozent sinken. Vonovia will den Erlös auch zur Rückzahlung von Schulden nutzen. "Das Unternehmen kann infolge der Transaktion den diesjährigen Refinanzierungsbedarf vollständig decken", hieß es. Der Abschluss der Transaktion wird bis Ende Mai erwartet.

Vonovia-Chef Buch hatte angesichts der Krise am Immobilien-Markt angekündigt, dass sich das Unternehmen nach dem Expansionskurs der vergangenen Jahre von Wohnungen trennen will. Vonovia hat dafür Pakete mit einem Volumen von rund 13 Milliarden Euro identifiziert. Zudem hatte Buch angekündigt, langfristig orientierte Investoren ins Boot holen zu wollen. "Die aktuelle Transaktion ist ein erster Erfolg im Rahmen dieses neuen Ansatzes", erklärte Vonovia. Die Partnerschaft mit Apollo sei "ein wichtiger Schritt auf dem Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Buch.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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