ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax setzt Schwäche vor Ifo-Index fort

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der sehr schwachen Vorwoche hat der Dax am Montag seine Auftaktgewinne schnell abgegeben und weitere Verluste verbucht. In der ersten Handelsstunde stand der deutsche Leitindex zuletzt 0,47 Prozent tiefer bei 15 756,08 Punkten.

Unter 16 000 Punkten bleibe der Dax angezählt, schrieb der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Das Niveau um das Tief vom Freitag bei 15 733 Zählern müsse der Markt halten, um eine Korrektur bis in Richtung der 200-Tage-Linie 1000 Punkte tiefer zu verhindern.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montag 0,42 Prozent auf 26 678,35 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,3 Prozent.

Zins- und Konjunktursorgen, Gewinnwarnungen und der Kurseinbruch von Siemens Energy hatten den Dax in der Vorwoche unter seine 21- und 50-Tage-Linien zurückgeworfen und damit das Chartbild eingetrübt. Auf die Nachrichten vom Wochenende aus Russland reagierten die Märkte derweil zum Wochenauftakt recht gelassen.

Mit dem Ifo-Geschäftsklima steht am Vormittag der wichtigste Frühindikator für Deutschland an. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet einen erneuten deutlichen Rückgang: "Es läuft nicht rund in Deutschland." Zwar belebe sich die Konsumnachfrage perspektivisch durch die sinkende Inflation und schneller steigende Löhne. "Die steigenden Löhne sind jedoch eine Belastung für die Unternehmen", kommentierte Kater. "Zudem scheint entgegen vieler Erwartungen der Zinsgipfel noch nicht erreicht zu sein".

Auch bei der Commerzbank gehen die Volkswirte davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) anders als die Fed den Leitzins trotz schwächelnder Wirtschaft im kommenden Jahr nicht senken wird.

Siemens Energy verloren weitere 3,6 Prozent, nachdem die Titel des Energietechnikkonzerns am Freitag nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im Dax erlitten hatten. Weitere Analysten äußerten sich am Montag pessimistisch.

Die Commerzbank muss für ihre polnische Tochter mBank weitere millionenschwere Belastungen stemmen. So muss die MBank für ihr Schweizer-Franken-Kreditportfolio zusätzliche Vorsorge treffen. Dies werde das operative Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal in der entsprechenden Höhe belasten, hieß es. Die Commerzbank-Aktien verloren 3,5 Prozent und waren damit noch schwächer als der erneut nachgebende europäische Bankensektor .

Die Aktien von Hypoport legten nach einer weniger skeptischen Einstufung durch Exane BNP Paribas um 2,4 Prozent zu. Analyst Christoph Blieffert sieht nachlassenden Druck im Zinserhöhungszyklus gegen die hohe Inflation. Zudem sieht der Experte Chancen durch die Deutsche Bank - wenn sie sich nämlich für den Kreditmarktplatz Europace von Hypoport entscheidet./ajx/jha/

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