ROUNDUP/Aktien New York: Anfangsverluste ausgeweitet am Tag vor US-Zinsentscheid

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Am Tag vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed gehen die Anleger in New York auf Nummer sicher. Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete am Dienstag seine Anfangsverluste aus. Eine Stunde nach Handelsbeginn stand er 0,56 Prozent im Minus bei 34 430,65 Punkten. Der marktbreite S&P 500 vergrößerte bei 4430,46 Punkten seinen Abschlag auf 0,52 Prozent, und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,75 Prozent auf 15 110,43 Zähler bergab. Durchwachsene Daten aus der Baubranche gaben den US-Börsen, die lethargisch in die Woche gestartet waren, keine Impulse.

Während die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche noch einmal an der Zinsschraube gedreht hatte, erwarten die meisten Experten von den US-Währungshütern am Mittwoch keine weitere Zinserhöhung. Die Marktteilnehmer konzentrieren sich vor allem auf den geldpolitischen Ausblick der US-Währungshüter. Die beiden wichtigsten Fragen sind, ob die Entscheidungsträger eine weitere Zinserhöhung bis zum Jahresende avisieren und ob beziehungsweise wie viel Lockerung sie für 2024 vorsehen.

Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, rechnet diesmal zwar mit einer Zinspause. Die Fed dürfte aber die Bereitschaft zu weiteren Zinsschritten deutlich betonen. Auch er macht sich Gedanken um erste Leitzinssenkungen, die er von der Fed und der EZB frühestens im zweiten Quartal 2024 erwartet. Doch sollten sich die Märkte in beiden Wirtschaftsräumen darauf einstellen, "dass man so bald nicht vom Zinsgipfel absteigt", warnt Greil.

Die wiederholten Mahnungen von Fachleuten, wonach die Zinsen vermutlich noch länger hoch bleiben werden, hatten in den vergangenen Tagen die Freude am Markt über das sich anbahnende Zinsplateau in den Hintergrund rücken lassen.

Unterdessen hält der Gegenwind durch die Ölpreise für den Kampf der Notenbanken gegen die Inflation an. Die Notierungen für den wichtigen Rohstoff klettern weiter und nähern sich zusehends der runden Marke von 100 US-Dollar. Dies verhalf den Aktien der Ölkonzerne Chevron und Exxon Mobil zu weiteren Kursgewinnen von 0,7 beziehungsweise 0,3 Prozent.

Die Autobranche steht weiter wegen des Streiks der Branchengewerkschaft UAW im Fokus. Diese warnt, dass an mehr US-Standorten gestreikt werden könnte, sollte es in den Gesprächen mit den Herstellern Ford , General Motors (GM) und Stellantis keine Fortschritte geben. Die Titel der drei großen US-Hersteller erholten sich dennoch um 0,5 bis 1,9 Prozent.

Ansonsten stachen die Papiere des Raumfahrtunternehmens Rocket Lab USA heraus: Sie sackten nach einem missglückten Raketenstart um knapp acht Prozent ab.

Sein Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq feiert noch an diesem Handelstag das US-Unternehmen Instacart. Die Aktien des Liefer- und Abholservice für Lebensmittel kommen mit einem Preis von 30 Dollar je Aktie am oberen Ende der Angebotsspanne auf den Markt. Die ersten Indikationen deuten kräftige Gewinne zum Start an./gl/jha/

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