DocMorris senkt trotz Stabilisierung den Ausblick

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Online-Apotheker DocMorris hat auch im dritten Quartal 2023 weniger umgesetzt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr fiel das Minus aber deutlich geringer aus. Dennoch senkte die Thurgauer Gruppe am Donnerstag den Ausblick für das Gesamtjahr.

Konkret sank der Umsatz von Juli bis September um 5,8 Prozent auf 256,0 Millionen Franken, wie DocMorris mitteilte. Das an die Migros verkaufte Schweizer Geschäft wurde aus diesen Zahlen rausgerechnet. Damit hat sich die Gruppe klar stabilisiert, denn im ersten Halbjahr hatte der Umsatzrückgang noch 21 Prozent betragen. Die Erwartungen wurden dennoch verfehlt. Im Konsens wurde für das dritte Quartal ein Umsatz von knapp 263 Millionen Franken erwartet.

DocMorris habe die Basis für nachhaltiges, profitables Wachstum im dritten Quartal 2023 weiter gestärkt, heißt es weiter in der Mitteilung. Auch bei der Umsetzung des elektronischen Arztrezepts in Deutschland sieht der Online-Apotheker Fortschritte.

Die Anzahl eingelöster E-Rezepte habe sich seit Juni verdoppelt und betrage rund 5 Millionen. Zudem habe das deutsche Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die verpflichtende Nutzung des E-Rezepts per Januar 2024 untermauert. Auch die Gespräche mit der für die Umsetzung des E-Rezepts beauftragten Gesellschaft Gematik verliefen konstruktiv, heißt es weiter.

DocMorris geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass der volldigitale Einlöseweg von Arztrezepten in Deutschland bis spätestens Ende 2023 in der Praxis umgesetzt sein wird.

Dennoch passt das Management die im März kommunizierten Ziele für das laufende Jahr leicht nach unten an. Begründet wird dies mit der schwächeren Entwicklung des Geschäfts mit klassischen Papierrezepten. Für das gesamte Jahr 2023 geht die Gruppe neu von einem Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährung aus. Bisher wurde ein Minus im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.

Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) will der Versandapotheker 2023 im Jahresvergleich nun auf ein Minus zwischen 30 und 40 Millionen Franken verbessern, bisher hatte die Spanne auf minus 20 bis 40 Millionen gelautet. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hatte das Minus 78 Millionen betragen.

Für das kommende Jahr rechnet DocMorris aber wie bisher mit der Gewinnschwelle beim bereinigten Ebitda. Mittelfristig gilt zudem weiterhin die Zielmarge eines bereinigten Ebitda von 8 Prozent.

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