Deutsche Anleihen legen etwas zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag bis zum späten Nachmittag zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,41 Prozent auf 133,06 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,37 Prozent. Sie lag damit unterhalb des am Vortag markierten Drei-Monats-Hochs von 2,5 Prozent.
Konjunkturdaten aus Deutschland fielen positiv aus. Das Ifo-Geschäftsklima hellte sich im Februar leicht auf. "Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bankvolkswirte sehen weiter skeptisch in die Zukunft. Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer erwartet nach wie vor einen Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 0,3 Prozent. Die Daten belasteten die Anleihen aber nicht nachhaltig.
EZB-Vertreter sprachen sich überwiegend gegen zu rasche Zinssenkungen aus. "Auch wenn die Versuchung groß sein mag: Für Zinssenkungen ist es zu früh", sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Die Inflation sei zwar sowohl in Deutschland als auch im Euroraum auf dem Rückzug. Aber noch sei das Ziel nicht erreicht.
Auch der estnische Notenbankchef Madis Müller forderte ein vorsichtiges Vorgehen bei Leitzinssenkungen. So sei die Lohnentwicklung immer noch zu stark. Man müsse weitere Daten abwarten.
Der portugiesische Notenbankchef Mario Centeno forderte hingegen, dass man eine frühe Zinssenkung im März nicht ganz ausschließen sollte, auch wenn sie unwahrscheinlich sei. So könne die Inflation in diesem Jahr vorübergehend unter das Inflationsziel von zwei Prozent fallen. Centeno gilt allerdings als geldpolitische "Taube". Es spricht sich also im Zweifel eher für eine lockere Geldpolitik aus./jsl/mis