Erster Fall von Mpox in Europa mit neuer Virus-Variante
Stockholm, Chicago (Reuters) - Einen Tag nach der WHO-Warnung vor Mpox hat die Viruskrankheit Europa erreicht.
In Schweden bestätigten die Behörden am Donnerstag den ersten Fall einer neuen Variante außerhalb Afrikas. Die infizierte Person habe sich während eines Aufenthalts in einer afrikanischen Region angesteckt, in der es einen großen Ausbruch der Krankheit gegeben habe, sagte die Generaldirektorin der schwedischen Gesundheitsbehörde, Olivia Wigzell, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Person werde derzeit behandelt. "Wir haben nun die Bestätigung erhalten, dass wir in Schweden eine ernste Variante von Mpox haben", erklärte Gesundheitsminister Jakob Forssmed. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht eigenen Angaben zufolge mit den schwedischen Behörden in Kontakt, um das Land beim ersten Fall von Mpox der Variante Klade Ib zu unterstützen.
"Dieser Fall in Schweden ist ein Weckruf für die Gesundheitsbehörden, wachsam zu sein und Strategien zur Überwachung und Kontaktverfolgung umzusetzen, um mögliche neue Fälle frühzeitig zu entdecken", erklärte Jonas Albarnaz, Experte für Pockenviren am britischen Pirbright-Institut. Nach Ansicht von Brian Ferguson von der Universität Cambridge ist der Fall bei einem schwedischen Reisenden zwar besorgniserregend, aber angesichts der Schwere und Verbreitung des Ausbruchs in Afrika nicht überraschend. "Es wird wahrscheinlich weitere Fälle hier und in anderen Teilen der Welt geben, da derzeit keine Mechanismen vorhanden sind, um eingeschleppte Fälle von Mpox zu verhindern."
Am Mittwoch hatte die WHO wegen der Ausbreitung der Viruskrankheit in Afrika zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die höchste Alarmstufe ausgerufen. Nach Angaben des WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus handelt es sich um einen Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite. Die WHO hatte bereits im Sommer 2022 den weltweiten Gesundheitsnotstand wegen Mpox ausgerufen. Grund ist nun ein Ausbruch der Virusinfektion in der Demokratischen Republik Kongo, der sich auch auf Nachbarländer ausgebreitet hat. Der Ausbruch im Kongo begann mit der Verbreitung eines endemischen Stammes, bekannt als Klade I. Die neue Variante Klade Ib scheint sich leichter durch routinemäßigen engen Kontakt, einschließlich sexuellem Kontakt, zu verbreiten.
(Bericht von Anna Ringstrom und Julie Steenhuysen, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)