Freude über große Zinssenkung erfasst auch US-Anleger
(dpa-AFX) - Mit etwas Verzögerung dürften am Donnerstag nun auch die US-Börsen die überraschend deutliche Leitzinssenkung der Notenbank feiern. Eine gute Dreiviertelstunde vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 1,2 Prozent im Plus auf 41.981 Punkte. Damit sollte der Leitindex seine Rekordjagd fortsetzen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 deutete sich sogar ein Aufschlag von 2,2 Prozent an.
An den Märkten in Asien und Europa hatte sich bereits eine positive Lesart der Zinsentscheidung der Notenbank durchgesetzt, die schon am Vortag kurz vor Handelsschluss veröffentlicht worden war. Nachdem die US-Börsen am Mittwoch noch leicht nachgegeben hatten, dürften sie jetzt deutlich anziehen.
Angesichts der abflauenden Inflation hatte sich die Fed für einen ungewöhnlich großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte entschieden und so ihren geldpolitischen Kurswechsel eingeleitet. Damit werden Aktien im Verglich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver.
Die Zinsentscheidung der Fed habe mit Blick auf den Umfang der Senkung schon eine gewisse Überraschung für viele Marktbeobachter gebracht, schrieb Analyst Tobias Basse von der Landesbank NordLB und ergänzte: "Die US-Geldpolitiker haben den großen Zinsschritt nach unten in der Tat gewagt."
Damit wirkt die Notenbank Basse zufolge jetzt zwar ziemlich nervös, was an den Märkten perspektivisch noch Sorgen bezüglich der US-Konjunktur auslösen könnte. Der Fed-Chef sei diesen Bedenken aber mit seinen Anmerkungen vorausschauend sehr effektiv entgegentreten.
Unter den Einzelwerten sprangen die Aktien von Mobileye im vorbörslichen US-Geschäft um fast acht Prozent an. Der angeschlagene Chipkonzern Intel hatte mitgeteilt, dass er derzeit keine Pläne zur Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung an seiner israelischen Auto-Tochter habe.
Für die Papiere von Doordash ging es vorbörslich um 4,5 Prozent nach oben. Das Analysehaus BTIG hatte eine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Essenslieferanten ausgesprochen. Eine Überprüfung der Absatzkanäle weise auf eine anhaltende Stärke der Geschäfte hin, hieß es. Zudem würden die längerfristigen Kurstreiber unterschätzt.
Die Aktien von Steelcase aber sackten im vorbörslichen Handel um 9,6 Prozent ab. Die Umsatzprognose des Büromöbelproduzenten war hinter der Markterwartung zurückgeblieben./la/jha/