Lufthansa prüft Einstellung der täglichen Flüge Frankfurt-Peking

Berlin (Reuters) - Die Lufthansa lotet aus, ob sie wegen steigenden Wettbewerbs ihre täglichen Flüge von Frankfurt in die chinesische Hauptstadt Peking einstellt.
"Lufthansa evaluiert und optimiert kontinuierlich ihr gesamtes Streckennetz", sagte ein Konzernsprecher am Freitag. Eine Entscheidung zur Verbindung von Deutschlands größtem Flughafen aus nach Peking werde im Oktober getroffen. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Lufthansa fliegt weiter über sein Drehkreuz München täglich nach Peking und bietet damit den Gästen der Lufthansa Gruppe auch künftig Flüge in die chinesische Hauptstadt an, wie es hieß.
Europäische Airlines befinden sich nach Darstellung der Lufthansa mit Fluggesellschaften aus China, der Türkei und den Golf-Staaten in einem extrem ungleichen Wettbewerb. "Alle Airlines aus diesen Staaten profitieren von niedrigen Standortkosten, geringen sozialen Standards und hohen staatlichen Investitionen in den Luftverkehrssektor." Seit mehr als zwei Jahren nutzten sie zudem im Gegensatz zu europäischen und US-Fluggesellschaften trotz des Ukraine-Kriegs den russischen Luftraum. "Aus den kürzeren Routen ergeben sich weitere Kostenvorteile", erklärte die Lufthansa.
EU-Airlines hingegen seien zunehmend mit politischen Rahmenbedingungen konfrontiert, die ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit einseitig schwächten. Dazu zählten etwa steigende Abgaben und Gebühren, hohe regulatorische Auflagen, mehr klimapolitische Vorgaben und eine unzureichende Infrastruktur, erklärte der Lufthansa-Sprecher. Die Politik in Deutschland und Europa müsse gegen diese Schieflage im internationalen Wettbewerb zulasten von EU-Airlines vorgehen.
(Bericht von Miranda Murray, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)