Bayer in weiterem Glyphosat-Verfahren zu 78 Mio Dollar Strafe verurteilt

New York (Reuters) - Bei einer weiteren Glyphosat-Klage in den USA ist Bayer am Donnerstag von Geschwornen zur Zahlung von 78 Millionen Dollar verurteilt worden.
Bei dem Fall vor einem Landesgericht im Bundesstaat Pennsylvania ging es erneut um einen Fall von Krebs, der nach Darstellung des Klägers auf die Verwendung des Unkrautvernichters Roundup zurückging. In einer Erklärung zeigte sich der deutsche Pharmakonzern zuversichtlich, die Summe bei der Berufung reduzieren zu können. Bayer hat die Vorwürfe gegen Glyphosat stets zurückgewiesen.
Eigentlich hatte Bayer Mitte August im Rechtsstreit um die angeblich krebserregende Wirkung einen juristischen Sieg in den USA errungen. Ein Bundesberufungsgericht in Philadelphia - dort, wo auch der aktuelle Fall verhandelt wurde - wies den Vorwurf zurück, die Tochter Monsanto habe gegen Gesetze in Pennsylvania verstoßen. Bayer hatte das Landesgericht gebeten, dieser Entscheidung zu folgen. In den USA sind die Rechtssysteme der einzelnen Bundesstaaten und das des Bundes jedoch im Wesentlichen voneinander getrennt. Das Landesgericht lehnte den Antrag ab.
Auf Bundesebene liegen inzwischen sich widersprechende Urteile von Berufungsgerichten vor. Bayer will nun das Oberste Gericht anrufen. Der Konzern war noch 2022 beim Supreme Court abgeblitzt. Der Konzern hatte sich die Klagewelle mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto ins Haus geholt. Etwa 58.000 Klagen sind nach Bayer-Angaben noch offen.
(Bericht von Brendan Pierson, Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)