Ifo: Auftragsmangel im Wohnungsbau verschärft sich erneut

Berlin (Reuters) - Der Auftragsmangel im Wohnungsbau hat sich abermals verschärft.
Davon berichteten im September 52,9 Prozent der Unternehmen, nach 50,6 Prozent im August, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. "Die Zinssenkungen der Zentralbank konnten noch keinen Effekt entfalten", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Die Kreditzinsen für Haushalte für den Wohnungsbau sind weiter hoch."
Das Geschäftsklima im Wohnungsbau habe sich allerdings verbessert, obwohl die Zahl der Aufträge stärker zurückgegangen sei als im Vormonat. Die Unternehmen zeigten sich weniger pessimistisch mit Blick auf die kommenden Monate. "Von einem Hoffnungsschimmer zu sprechen, wäre aber übertrieben", sagte Wohlrabe. "Die Lage im Wohnungsbau ist weiterhin ernst." Es wurden jedoch weniger Aufträge storniert. Die Quote liegt nun bei 11,2 Prozent nach zuvor 11,7 Prozent. Rund jedes fünfte Unternehmen berichtete trotz der Krise noch von einem Fachkräftemangel.
Die lange Zeit hohen Finanzierungsbedingungen und gestiegenen Baukosten haben Investoren und Privathaushalte abgeschreckt. Für viele Projektentwickler lohnt sich Bauen derzeit nicht. Die Baubranche befürchtet auch den Verlust von Arbeitsplätzen.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)