Baerbock begrüßt US-Entscheidung zu Ukraine-Waffen - "So wichtig"

Reuters · Uhr
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Brüssel (Reuters) - In der Europäischen Union stoßen Berichte über eine Freigabe von US-Waffen gegen Ziele in Russland auf ein weitgehend positives Echo.

Vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel forderte der Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag auch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union dazu auf, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe innerhalb Russlands generell zu gestatten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßte den Schritt von US-Präsident Joe Biden, der es der Ukraine ermöglicht, etwa russische Raketen-Abschussrampen anzugreifen.

Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr aus US-Regierungskreisen, dass Biden der Ukraine den Einsatz von US-Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland erlaubt habe. Zuerst hatte die "New York Times" darüber berichtet.

"Immer wieder habe ich gesagt, dass die Ukraine in der Lage sein sollte, die von uns gelieferten Waffen zu nutzen, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um die Bogenschützen zu treffen", sagte Borrell. "Ich bin sicher, wir werden erneut darüber diskutieren. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten werden dem zustimmen." Baerbock sagte, mit Blick auf die gegenwärtige Lage sei dies "so wichtig in diesem Moment". Selbstverteidigung bedeute, dass die Ukraine eben nicht abwarten müsse, bis eine Rakete in einem Kinderkrankenhaus einschlage. Vielmehr müsse man "diesen militärischen Terror" auch schon beim Abschuss zerstören können. Auch der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp begrüßte das US-Vorgehen.

Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt einen Einsatz von von Deutschland gelieferten Waffen auf russischem Gebiet indes ab, weil er in diesem Fall eine weitere Eskalation befürchtet. Auch die Lieferung des deutschen Marschflugkörpers Taurus, der eine Reichweite bis zu 500 Kilometern hat, verweigert Scholz. Grüne, FDP und auch die Union sind hier anderer Ansicht. Russland warnte mit Blick auf die US-Entscheidung vor weiteren Spannungen. Bidens scheidende Regierung gieße Öl ins Feuer und suche eine Eskalation des Krieges, sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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