Ticketvermarkter Eventim enttäuscht mit Ergebnisrückgang

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Frankfurt (Reuters) - Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim hat im dritten Quartal zur Überraschung der Analysten einen Gewinnrückgang verzeichnet.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) fiel den Angaben vom Donnerstag zufolge um acht Prozent auf 120,6 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um 13 Prozent auf 825 Millionen Euro zulegte. Die Investmentbank Jefferies bezeichnete die Bilanz als durchwachsen. Das bereinigte Ebitda liege deutlich unter den von FactSet erhobenen Schätzungen der Analysten, die im Schnitt mit einem Anstieg auf 160 Millionen Euro gerechnet hatten. Die im MDax gelisteten Aktien brachen in der Spitze um mehr als zehn Prozent ein und steuerten auf ihren größten Tagesverlust seit Juni 2023 zu.

CTS Eventim konsolidierte im dritten Quartal erstmals voll die in Großbritannien und den USA starke Firma See Tickets, die es vom französischen Medienkonzern Vivendi übernommen hatte. Das trieb zwar den Umsatz nach oben, verursachte aber auch Kosten für die Integration des miterworbenen Festival-Geschäfts. Deshalb brach das Ergebnis in der Sparte Live Entertainment im dritten Quartal um 25 Prozent ein. In der größeren Sparte Ticketing, in der Eventim Eintrittskarten für Ed Sheeran, Iron Maiden oder Gilberto Gil verkaufte, legte das bereinigte Ebitda um zwei Prozent zu.

Dank des Zukaufs erreichte CTS Eventim erstmals in der Firmengeschichte nach neun Monaten die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro. "Während CTS ein gutes Umsatzwachstum verzeichnete, war die Rentabilität im dritten Quartal enttäuschend, insbesondere im Bereich Live Entertainment", fasste Oliver Wojahn, Analyst bei mwb research, zusammen.

An dem Ziel, im laufenden Jahr eine deutliche Steigerung des bereinigten Ebitda zu erreichen, hielt CTS Eventim fest. Nach neun Monaten lag das Plus bei zwölf Prozent auf 323 Millionen Euro. Der Vorverkaufsstart für die Jubiläumsausgaben 2025 der Festivals Rock am Ring und Rock im Park sei "ausgesprochen positiv verlaufen", gab das Unternehmen einen ersten Blick auf das nächste Jahr.

(Bericht von Sabine Wollrab und Anika Ross, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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