Delivery Hero-Tochter Glovo stellt Lieferfahrer fest an

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Frankfurt (Reuters) - Auf Druck der Behörden muss die Delivery Hero-Tochter Glovo ihre Lieferfahrer in Spanien künftig fest anstellen.

Damit sollten weitere Rechtsunsicherheiten vermieden werden, teilte Delivery Hero am Montag mit. Die spanischen Behörden hatten Glovo wegen der Missachtung von Beschäftigungsgesetzen in den vergangenen Jahren millionenschwere Strafen aufgebrummt. Dagegen hat das Unternehmen geklagt.

Glovo ist nach eigenen Angaben in 23 Ländern aktiv und beschäftigt insgesamt 61.000 Kuriere, die Lebensmittel meist per Fahrrad ausliefern. Bislang arbeiten sie wie in der Branche üblich auf freiberuflicher Basis, weshalb sie nicht in den Genuss der Sozialleistungen für Festangestellte wie bezahlten Urlaub oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kommen. In den vergangenen Jahren gab es daher immer wieder Streiks von Fahrern verschiedener Lieferdienste, um eine gerechtere Bezahlung zu erkämpfen. Neben Spanien haben andere Staaten ebenfalls Gesetze auf den Weg gebracht, um Beschäftigten von Uber, Lieferando & Co mehr Rechte zu geben.

FESTANSTELLUNGEN SCHLAGEN SICH IN FIRMENBILANZ NIEDER

Die Änderung der Beschäftigungsverhältnisse werde das Betriebsergebnis voraussichtlich mit 100 Millionen Euro belasten, teilte Delivery Hero weiter mit. Dennoch werde Glovo im Geschäftsjahr 2025 voraussichtlich einen operativen Gewinn erzielen. Die Eventualverbindlichkeiten für Sozialversicherungsbeiträge, Bußgelder, Umsatzsteuerforderungen und sonstige Zuschläge im laufenden Jahr taxiere Glovo auf 440 bis 770 Millionen Euro.

Delivery Hero betonte, für die zusätzlichen Ausgaben keine Rückstellungen bilden zu wollen. Außerdem bekräftigte der Berliner Konzern seine Ziele für 2024. Die Aktie brach am Montag dennoch um bis zu 8,6 Prozent ein, so stark wie zuletzt vor vier Monaten.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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