Hensoldt hebt Renditeprognose leicht an - Zweistelliges Wachstum

München (Reuters) - Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt schraubt seine Renditeerwartungen leicht nach oben und will den Umsatz bis 2030 mehr als verdoppeln.
Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll mittelfristig auf 20 Prozent steigen, wie der Rüstungszulieferer aus Taufkirchen bei München vor einem Kapitalmarkttag am Donnerstag in London ankündigte. Für das laufende Jahr erwartet Hensoldt noch 18 bis 19 Prozent Marge. Der Hersteller von Radaren und Sensoren profitiert von der Aufrüstung in Europa und vor allem in Deutschland. In den nächsten Jahren sei ein Umsatzwachstum von zehn Prozent zu erwarten, 2025 sogar etwas mehr - ausgehend von 2,3 Milliarden Euro 2024.
Bei einem auf rund 6,5 Milliarden Euro angeschwollenen Auftragsbestand hat Hensoldt nach eigenen Angaben schon 86 Prozent des Umsatzes im kommenden Jahr sicher. "Unser Ziel ist es, bis 2030 rund fünf Milliarden Euro Umsatz zu erzielen – vor allem durch organisches Wachstum", erklärte Vorstandschef Oliver Dörre. "Wir werden weiterhin von einem signifikanten und anhaltenden Marktwachstum profitieren, das von der hohen Nachfrage nach Verteidigungslösungen in Deutschland, Europa und weltweit angetrieben wird."
Dabei helfen soll Hensoldt eine neue Strategie mit dem Namen "North Star": Dörre setzt dabei zunehmend auf das Geschäft im Ausland. Bi 2030 soll nur noch die Hälfte des Umsatzes aus Deutschland kommen, 30 Prozent aus dem restlichen Europa und 20 Prozent aus Übersee. Die Produktion soll zunehmend auf eine industrielle Fertigung wichtiger Produkte umgestellt werden. Zudem werde Software bei der Verteidigung immer wichtiger. Ziel ist eine "Software-defined Defence" (SDD). Mit Software-Abos wolle Hensoldt seine Marktposition stärken, das Geschäftsmodell erweitern und neue Einnahmequellen erschließen, hieß es in der Mitteilung.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)