Jahresrückblick 2024

Siemens Energy vorn: Das waren die Tops und Flops im Dax

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Pixels Hunter/Shutterstock.com

(dpa-AFX) - Das Börsenjahr 2024 war abermals ein starkes für den Dax. Der deutsche Leitindex fiel in den letzten Handelstagen des Jahrs zwar etwas vom Mitte Dezember erreichten Rekordhoch von 20.522 Punkten zurück, bringt es mit 19.909 Punkten aber dennoch auf ein Jahresplus von rund 19 Prozent. In der Übersicht seine größten Gewinner und Verlierer des Jahres:

1. Siemens Energy; +320 Prozent

Im Vorjahr noch wegen großer Probleme im Windkraftgeschäft einer der schwächsten Dax-Werte, mauserte sich der Energietechnikkonzern 2024 zum Überflieger. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis Ende September) profitierte das Unternehmen von einer hohen Nachfrage nach Netztechnik und einem guten Gasgeschäft. Das konnte anhaltende Verluste im schwächelnden Windkraftgeschäft Gamesa mehr als ausgleichen. Bei dessen Sanierung gibt es zudem Fortschritte. Alles in allem blickt die Konzernführung daher zuversichtlich auf das noch junge Geschäftsjahr und hob im Herbst zudem die Ziele für 2027/28 teils kräftig an.

2. Rheinmetall; +114 Prozent

Der Anstieg der Wehrausgaben westlicher Länder in Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den Drohgebärden Russlands gegenüber der Nato lieferte auch 2024 Rückenwind. Damit zählt Rheinmetall erneut zu den Top-Favoriten im Dax. Deutschlands größter Rüstungskonzern erwartet angesichts dieses Booms auch mittelfristig starkes Wachstum. Der Umsatz soll bis 2027 auf rund 20 Milliarden Euro steigen - das wäre in etwa doppelt so viel, wie für 2024 avisiert. Zudem soll die operative Gewinnmarge zulegen.

3. SAP; +69 Prozent

Wie schon im Vorjahr landet Europas größter Softwarehersteller unter den Top drei. Der Konzern profitiert vom Wachstum seines zukunftsträchtigen Cloudgeschäfts. Zudem schrumpfte das vergleichsweise lukrative Softwarelizenzgeschäft zuletzt weniger stark als kalkuliert.

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An der Börse ist SAP mittlerweile gut 290 Milliarden Euro schwer. Damit bewegt sich der Konzern auf dem Niveau der wertmäßigen Kappungsgrenze von 15 Prozent, die eine einzelne Aktie im Dax maximal haben darf. Fonds, die den Dax nachbilden, müssen ihre Positionen dann entsprechend anpassen.

Ein ähnliches Schicksal hatte vor gut anderthalb Jahren der Industriegase-Hersteller Linde erlitten, als die Kappungsgrenze noch bei 10 Prozent lag. Linde hatte diese erreicht und sich dafür entschieden, die doppelte Börsennotierung in New York und Frankfurt zulasten von Frankfurt aufzugeben. Sie habe einen negativen Einfluss auf die Bewertung der Aktie, hieß es damals.

38. Brenntag; -31 Prozent

Der Chemikalienhändler bekam harte Konkurrenz und Preisdruck zu spüren. Erst im November hatte Unternehmenschef Christian Kohlpaintner betont, auch für den weiteren Verlauf des Jahres von einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld auszugehen. Der langjährige Unternehmenslenker will zudem seinen bis Ende Dezember 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern.

39. Sartorius; -35 Prozent

Auch 2024 bekam der Labor- und Pharmazulieferer eine Kaufzurückhaltung vieler Kunden zu spüren, die sich während der Corona-Pandemie die Lager letztendlich zu stark gefüllt hatten. Immerhin: Zuletzt sah das Unternehmen eine Geschäftsstabilisierung.

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Zwar machte Sartorius im dritten Quartal die anhaltende Investitionszurückhaltung der Kunden, insbesondere in China, noch zu schaffen. Doch zeigte sich das Neugeschäft positiv. Ein Sparprogramm trägt zudem Früchte und sollte sich im Schlussquartal voll entfalten. Gleichwohl: die Aktie kostet aktuell nur etwas mehr als ein Drittel des gegen Ende 2021 erreichten Corona-Hochs.

40. Bayer; -43 Prozent

2024 ging das jahrelange Kursdebakel des Pharma- und Agrarchemiekonzerns weiter. Die US-Rechtsstreitigkeiten rund um glyphosathaltige Unkrautvernichter sowie um das seit Jahrzehnten verbotene Umweltgift PCB dauern an, beides ein Erbe der Monsanto-Übernahme. Zudem schwächelte das Agrargeschäft zuletzt in Summe, hohe Firmenwertabschreibungen waren die Folge. Die Pharmasparte bekommt auslaufende Patente für das Milliardenmedikament Xarelto zu spüren.

Auch 2025 werde Bayer mit starkem Gegenwind konfrontiert sein, wie Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies unlängst erklärte und dabei auf die Gewinnentwicklung und die hohe Verschuldung verwies. Gerade daher sei ein für Bayer günstiger Ausgang der Rechtsstreitigkeiten in den USA umso wichtiger./mis/bek/nas

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