Slowakei erwägt nach Erdgas-Stopp Kappung der ukrainischen Stromversorgung

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Prag (Reuters) - Die Slowakei erwägt nach dem Stopp der Erdgaslieferungen durch die Ukraine Vergeltungsmaßnahmen gegen die Regierung in Kiew.

Man werde in der Koalition über entsprechende Schritte beraten, sagte Ministerpräsident Robert Fico am Donnerstag in einem Video auf Facebook. Seine Partei erwäge, die Stromlieferungen an die Ukraine zu kappen oder die Hilfen für ukrainische Flüchtlinge zu reduzieren. Man könne auch die Wiederaufnahme der Gasdurchleitung oder eine Entschädigung für die Verluste fordern, die der Slowakei entstanden seien. Eine slowakische Delegation werde am Dienstag in Brüssel über die Lage beraten. Danach werde man entscheiden.

Zum Jahresende war ein Transitvertrag zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine ausgelaufen. Damit kamen am Neujahrstag die russischen Erdgasexporte über die Pipelines durch die Ukraine zum Erliegen. Der Schritt war erwartet worden, die meisten EU-Staaten wie Deutschland versorgen sich aus anderen Quellen wie etwa mit Flüssigerdgas (LNG) aus den USA. Zwar verfügt auch die Slowakei über alternative Möglichkeiten für einen Bezug. Fico hat jedoch geltend gemacht, dass das EU-Land seine eigenen Transiteinnahmen verliere und zusätzliche Gebühren zahlen müsse. Fico will die Beziehungen seines Landes zu Russland verbessern. Die Slowakei hat ihre Militärhilfe für die Ukraine eingestellt.

(Bericht von Jan Lopatka, geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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