Dax bewegt sich zum Wochenschluss kaum - moderates Plus auf Monatssicht

Der Dax hat sich zum Wochenschluss nach wichtigen US-Inflationsdaten kaum bewegt. Am Ende ging das wichtigste deutsche Börsenbarometer unverändert bei 22.551 Punkten aus dem Handel. Damit notiert der Leitindex weiter nur wenige hundert Zähler von seinem Allzeithoch bei 22.935 Punkten entfernt.
Auf Wochensicht verbuchte der Dax ein Plus von rund 1,1 Prozent. Für den zu Ende gehenden Februar beläuft sich der Gewinn damit immerhin auf gut drei Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zum Wochenschluss indes rund ein Prozent auf 28.287 Punkte. Der EuroStoxx 50 tendierte ebenfalls abwärts.
Trumps Zollmanöver belasten Stimmung
Die jüngst verhängten Zölle von US-Präsident Donald Trump gegen China, Kanada und Mexiko bleiben ein zentrales Thema am Markt. Laut Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, ist mit den neuesten Ankündigungen eine wichtige Überzeugung ins Wanken geraten: Die Chancen auf "Deals" würden geringer eingeschätzt, dafür mehrten sich die Bedenken hinsichtlich der aus Zöllen entstehenden Belastungen für die Wirtschaft.
Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners versuchte die Kursverluste hierzulande gegenüber den jüngst schwachen Weltbörsen zu relativieren: "Dax & Co. können sich der aktuellen Verkaufswelle zwar nicht entziehen. Im internationalen Vergleich sind die europäischen Märkte aber aktuell so etwas wie der Fels in der Brandung."
Inflationsdaten fallen wie erwartet aus
Am Nachmittag wurden die Verbraucherpreise für Deutschland sowie in den USA der PCE-Preisindex für persönliche Konsumausgaben veröffentlicht. Die Teuerungsrate in Deutschland verharrte im Februar bei 2,3 Prozent. Dies hatten Volkswirte erwartet. "Mit diesen Zahlen wird die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche die Leitzinsen erneut senken und das nicht zum letzten Mal in diesem Jahr", prognostiziert Ökonom Kater.
Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed. Die Daten fielen wie erwartet aus. Eine deutliche Abkühlung des Preisdrucks in den USA zeichne sich nicht ab, hatten Experten von Helaba bereits vor der Zahlenbekanntgabe prognostiziert. Mit einem Zinslockerungsschritt der Fed rechne man am Markt nicht vor Jahresmitte. Da diese Lesungen erwartet worden waren, reagierten die Märkte nur wenig auf die Konjunkturdaten.
Chemienbranche bei Einzelwerten im Fokus
Chemie-Aktien kamen vor dem Wochenende kräftiger in Bewegung. BASF drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewannen 0,9 Prozent. Die Aktie gehörte damit zu den gefragteren Werten im Dax. Die Ludwigshafener hatten 2024 beim Gewinn deutlich zugelegt. Der Ausblick auf 2025 könnte etwas konservativ sein, sagten Analysten
Freuen durften sich auch die Anleger von Alzchem über ein Kursplus von rund sechs Prozent. Der Spezialchemiekonzern will nach einem Rekordjahr beim operativen Gewinn weiter zulegen und die Dividende um 50 Prozent erhöhen.
Die Allianz verdiente 2024 im Tagesgeschäft so viel wie nie zuvor. Zudem will der Versicherer für bis zu zwei Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen und eine Dividende von 15,40 Euro je Aktie ausschütten. Der Ergebnisausblick auf 2025 sei aber etwas schwächer als erwartet, hieß es von der Deutschen Bank. Die Allianz-Aktien gaben um 0,9 Prozent nach.
Der Euro fiel indes am Freitag. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0411 (Donnerstag: 1,0477) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9605 (0,9544) Euro.
(mit Material von dpa-AFX)