Ifo-Umfrage: Geschäftsklima im Großhandel teilweise eingebrochen

Berlin (Reuters) - Die Stimmung der deutschen Großhändler ist wegen fehlender Aufträge teilweise eingebrochen.
Im April sank das Barometer für das Geschäftsklima im Großhandel mit Rohstoffen, Zwischenprodukten, Maschinen und Ausrüstungen auf minus 33 Punkte, nach minus 22 Punkten im März, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte.
Dieser sogenannte Produktionsverbindungshandel gilt als Bindeglied zwischen Herstellern beziehungsweise Erzeugern und Abnehmern sowie Weiterverarbeitern in Industrie, Handwerk und Bauwirtschaft. "Die aktuell schlechte Stimmung in dieser Branche deutet darauf hin, dass die Wirtschaft noch weiter an Schwung verlieren könnte", sagte Ifo-Branchenexpertin Ulrike Mandalka. "Fast zwei Drittel der Großhändler in diesem Bereich klagen über mangelnde Nachfrage."
Der Einbruch ist den Angaben zufolge vor allem auf deutlich schlechtere Geschäftserwartungen im Produktionsverbindungshandel für die kommenden sechs Monate zurückzuführen. Dieser Indikator sank im April deutlich auf minus 41 Punkte, nach minus 22 Zählern im März. Die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage ist leicht gesunken auf minus 25 Punkte, nach zuvor minus 23 Punkten.
Für den Großhandel mit Konsumgütern trübte sich das Geschäftsklima ebenfalls ein - und zwar auf minus 24 Punkte, nach minus 18 Punkten im März. "Vor allem blicken die Großhändler negativer in die Zukunft", hieß es dazu. Ihre Geschäftserwartungen fielen deutlich schlechter aus als zuvor. Auch ihre aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen etwas schlechter als noch im Vormonat, so das Ifo-Institut.
Der Großhandelsverband BGA hatte im Januar inflationsbereinigt eine Stagnation beim Umsatz für das laufende Jahr für die Branche vorausgesagt. "Wir stecken im Tunnel, aber ohne Licht", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)