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Auto-Ersatzteilhändler Autodoc will noch im Juni an die Börse

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: alexfan32/Shutterstock.com

Berlin (Reuters) - Der Berliner Auto-Ersatzteilhändler Autodoc will im Juni an die Börse gehen.

Die Papiere sollen am Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Geplant sei eine Platzierung bestehender Aktien in Deutschland und ausgewählten anderen Ländern, über die sich die Gründer und der US-Finanzinvestor Apollo Global Management von Anteilen trennen. Die Privatplatzierung und die Erstnotiz seien noch für das zweite Quartal vorgesehen, abhängig von den Marktbedingungen. Ziel sei es, einen substanziellen Streubesitz und damit eine ausreichende Liquidität der Papiere zu erreichen.

Organisiert wird der Börsengang von Citi, Barclays, der Deutschen Bank und Jefferies. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht. Es wäre der erste Börsengang im Prime Standard in diesem Jahr.

Autodoc wurde 2008 gegründet und bezeichnet sich selbst als den führenden europäischen Onlinehändler für Auto-Ersatzteile. Das Unternehmen mit rund 5000 Beschäftigten bietet über das Internet mehr als 6,7 Millionen Teile für Hunderte Automarken an. Im ersten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben Erlöse von 427,3 Millionen Euro, das ist gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn lag mit 33,9 Millionen um 18,9 Prozent höher als vor Jahresfrist. Autodoc profitiert vom steigenden Durchschnittsalter der Autos in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern, was die Nachfrage nach Ersatzteilen treibt.

Es ist der zweite Versuch eines Börsengangs. Ein erster Versuch 2021 war Berichten zufolge gescheitert, das Unternehmen machte sich stattdessen auf die Suche nach einem Investor. Seit 2024 hält Apollo Global Management einen Minderheitsanteil. Wie hoch die Bewertung beim nun anstehenden Börsengang ausfallen könnte, blieb zunächst offen. 2021 war von bis zu fünf Milliarden Euro die Rede. In einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" hatte Finanzchef Lennart Schmidt das zuletzt als "ambitioniert" bezeichnet.

Gegenwärtig wagen offenbar auch größere Unternehmen den Sprung an die Börse, nachdem die starken Schwankungen an den Finanzmärkten im Frühjahr einige Emissionspläne durchkreuzt haben. Unter anderem steht Insidern zufolge die Münchner Medizinsoftwarefirma Brainlab in den Startlöchern für einen Börsengang noch vor der Sommerpause. Laut einem Bericht der "Börsen-Zeitung" wird eine Bewertung von zwei bis drei Milliarden Euro angepeilt.

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